Der österreichische Staatsangehörige und stellvertretende F.L. Landrichter Julius Thurnher wird vom k.k. Ministerium für Landesverteidigung auf unbestimmte Zeit vom Landsturmdienst enthoben


Maschinenschriftliches Schreiben des k.k. Ministeriums für Landesverteidigung an die liechtensteinische Hofkanzlei [1]

15.6.1915, Wien

Auf die geschätzte Note vom 10. Juni 1915, Nr. 6683, [2] beehrt sich das Ministerium für Landesverteidigung mitzuteilen, dass der stellvertretende Richter Dr. Julius Thurnher auf unbestimmte Zeit vom Landsturmdienste enthoben wurde.

Behufs Verständigung der militärischen Stellen von dieser Enthebung wird um baldigste Zusendung einer Abschrift des Landsturmlegitimationsblattes des Dr. Thurnher ersucht. [3]

Für den Minister [Friedrich von Georgi]

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[1] LI LA SF 01/1915/ad 24 (Aktenzeichen des Ministeriums: E.G. Nr. 27.462. Aktenzeichen der Hofkanzlei: 6920). Unterschrift unleserlich. Handschriftlicher Randvermerk:  2 Stk. – Vgl. das Schreiben von Hofkanzleileiter Hermann von Hampe an die liechtensteinische Regierung vom 28.11.1914 betreffend die Beurlaubung Thurnhers seitens des k.k. Justizministeriums zum Zwecke der richterlichen Betätigung am F.L. Landgericht (LI LA SF 01/1914/095 (Aktenzeichen der fürstlichen Hofkanzlei: No. 17.837)).
[2] Liegt nicht bei.
[3] Vgl. hiezu das Schreiben der fürstlichen Hofkanzlei an die liechtensteinische Regierung vom 17.6.1915 sowie das Schreiben der Regierung an Thurnher vom 21.6.1915 (LI LA SF 01/1915/24). – Nach der Rückübernahme des in russischer Kriegsgefangenschaft befindlichen F.L. Landrichters Franz Josef Erne in den österreichischen Justizdienst wurde Thurnher von Fürst Johann II. am 30.7.1917 mit der fürstlichen Landrichterstelle in Vaduz betraut (L.Vo., Nr. 34, 24.8.1917, S. 1 („Kundmachung“)).