Neun Landtagsabgeordnete beantragen die Erlassung von Notstandsmassnahmen


Handschriftliche Motion der Abgeordneten Franz Josef Beck, Wilhelm Beck, Josef Brunhart, Johann Wohlwend, Egon Rheinberger, Josef Sprenger, Franz Josef Marxer, Franz Josef Hoop und Albert Wolfinger, gez. dies., an den Landtag [1]

24.11.1914, Vaduz und Triesenberg

Hoher liechtensteinischer Landtag!

Die unterzeichneten Abgeordneten erlauben sich, Ihnen nachfolgende

Notstandsmotion

zu unterbreiten.

Der hohe Landtag wolle im Einvernehmen mit der hohen fstl. Regierung, nach deren Bericht und Antrag, ihm geeignet erscheinende, ausreichende Notstandsmassnahmen zwecks Beschaffung möglichst billigen Kredites, billiger Lebensmittel und Arbeitsgelegenheiten in einem durch die Not der Zeit geschaffenen u. geforderten Umfange beschliessen. [2]

Die Motionäre erachten ihren Antrag als dringend.

Vaduz-Triesenberg, am 24. Nov. 1914

Die Motionäre:

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[1] LI LA LTA 1914/L11.
[2] Vgl. hiezu den abweichenden Antrag der Finanzkommission über geeignete Notstandsmassnahmen in der Tagesordnung des Landtagspräsidiums für die auf den 14. und 16.12.1914 anberaumten Landtagssitzungen (LI LA LTA 1914/L01). Im Sinne dieses Kommissionsantrages beschloss der Landtag in der öffentlichen Landtagssitzung vom 14.12.1914, einen ausserordentlichen Kredit von 20'000 Kronen für Notstandsarbeiten zur Verfügung zu stellen. Ausserdem bewilligte der Landtag einen Kredit von 3000 Kronen zur Unterstützung von notleidenden Familien (LI LA LTA 1914/L11; Protokoll unter LI LA LTA 1914/S04/2; L.Vo., Nr. 52, 26.12.1914, Beilage („Genehmigtes Protokoll über die Landtagssitzung vom 14. Dezember 1914“)).