Liechtensteinischer Arbeiterverband

1920 -

1920 gegründete, parteipolitisch und konfessionell unabhängige Gewerkschaft. Zur Mitgliedschaft waren im In- und Ausland arbeitende Liechtensteiner und in Liechtenstein arbeitende Ausländer beider Geschlechter zugelassen. Ortsgruppen in allen Gemeinden. 1931-1935 spaltete sich der Verband in den kämpferischen "oberen Verband" (Sitz: Triesen) und den gemässigteren "unteren Verband" (Sitz: Schaan). Der "obere Verband" gab von März 1932 bis Juli 1933 die "Liechtensteinische Arbeiter-Zeitung" heraus. Nach der Wiedervereinigung 1935 verfolgte der Arbeiterverband eine Politik der Zusammenarbeit mit der Regierung. 1970 umbenannt zu Liechtensteinischer Arbeitnehmerverband, 2002 zu Liechtensteinischer ArbeitnehmerInnenverband. Literatur: HLFL


GND:    Permalink: K3392

Datum Titel Signatur Scan
02.02.1920 Der neu gegründete Liechtensteinische Arbeiterverband gibt sich Statuten LI LA RE 1920/1044
04.02.1920 In Vaduz wird der „Liechtensteinische Arbeiterverband“ gegründet O.N., Nr. 10, 4.2.1920, S. 2
25.03.1920 Der „Liechtensteinische Arbeiterverband“ richtet einen Forderungskatalog an die Regierung LI LA RE 1920/1452
01.04.1920 Die Regierung weist die Gesandtschaft in Bern ein, sich bei den schweizerischen Behörden für Einreisebewilligungen für liechtensteinische Arbeiter in die Schweiz einzusetzen LI LA V 002/0370
06.04.1920 Landesverweser Karl von Liechtenstein antwortet auf den Forderungskatalog des „Liechtensteinischen Arbeiterverbandes“ LI LA RE 1920/1452
18.04.1920 Josef Kindle ruft auf einer Arbeiterversammlung in Triesen zum Sturz der Regierung auf LI LA RE 1920/1836
27.04.1920 Der „Liechtensteinische Arbeiterverband“ fordert die Erlassung eines „strengen“ Wuchergesetzes für Lebensmittel und Bedarfsartikel LI LA RE 1920/1969
15.05.1920 „Arbeiterpräsident“ Friedrich Kaufmann tritt zurück L.Vo., Nr. 39, 15.5.1920, S. 2
16.10.1920 Das „Liechtensteiner Volksblatt“ kritisiert den kolportierten Anschluss des Liechtensteinischen Arbeiterverbandes an die sozialdemokratische Gewerkschaft der Schweiz L.Vo., Nr. 83, 16.10.1920, S. 1
20.10.1920 In den „Oberrheinischen Nachrichten“ wird der vom Liechtensteinischen Arbeiterverband beschlossene Anschluss der liechtensteinischen Bauarbeiter an die schweizerische Bauarbeitergewerkschaft verteidigt O.N., Nr. 84, 20.10.1920, S. 1-2
03.11.1920 Das „Liechtensteiner Volksblatt“ warnt die liechtensteinischen Arbeiter vor Kommunismus bzw. Bolschewismus und wirft den liechtensteinischen Arbeitervertretern vor, „sich mit Haut und Haar der schweizerischen roten Gewerkschaft verschrieben zu haben“ L.Vo., Nr. 88, 3.11.1920, S. 1
13.11.1920 Die „Oberrheinischen Nachrichten“ kritisieren die „traurige Bolschewikihetze“ gegen den Liechtensteinischen Arbeiterverband im „Liechtensteiner Volksblatt" O.N., Nr. 90, 13.11.1920, S. 1
17.11.1920 Ein schweizerischer Gewerkschafter kritisiert das Auftreten katholischer Geistlicher an Arbeiterversammlungen in Liechtenstein L.Vo., Nr. 92, 17.11.1920, S. 1
12.04.1921 Die von Oswald Kindle geführte Liechtensteinische Arbeitsnachweisstelle schätzt, dass ca. 250 liechtensteinische Bauarbeiter in die Schweiz einreisen wollen LI LA RE 1921/1556 ad 1379
15.04.1921 Die Regierung ersucht den liechtensteinischen Geschäftsträger in Bern, Emil Beck, um Intervention zwecks Zulassung von etwa 250 liechtensteinischen Bauarbeitern in der Schweiz LI LA RE 1921/1556 ad 1379
o.D. (ca. 13.5.1921) Der Liechtensteinische Arbeiterverband wendet sich mit der Bitte um die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten, speziell für ungelernte Arbeiter, an Fürst Johann II. LI LA RE 1921/2078
20.05.1921 Regierungschef Josef Ospelt unterstützt die Eingabe des Liechtensteinischen Arbeiterverbandes an Fürst Johann II. um die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten und schlägt die Finanzierung von Strassenbauarbeiten vor LI LA RE 1921/2078
04.06.1921 Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit finanziert Fürst Johann II. aus seiner Privatschatulle Strassenbauprojekte LI LA RE 1921/2513 ad 2078
23.07.1921 Regierungschef Josef Ospelt orientiert den Liechtensteinischen Arbeiterverband über die Finanzierung von Notstandsarbeiten durch Fürst Johann II. LI LA RE 1921/3099 ad 2078
13.10.1921 Der Liechtensteinische Arbeiterverband verlangt von der Regierung die Erfüllung seiner arbeiterschutzrechtlichen bzw. lohnsteuerrechtlichen Forderungen LI LA RE 1921/4526 ad 1379
15.10.1921 Regierungschef Josef Ospelt orientiert den Liechtensteinischen Arbeiterverband über die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes zur Gewährleistung eines steuerfreien Existenzminimums LI LA RE 1921/4526 ad 1379
o.D. (vor dem 15.11.1921) Die Regierung unterbreitet dem Landtag einen Gesetzentwurf gegen Kredit- und Sachwucher LI LA RE 1921/1893
11.01.1922 Der Liechtensteinische Arbeiterverband und drei Politiker aus beiden Parteien richten Forderungen zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit an die Regierung LI LA RE 1922/0168 ad 0013
24.03.1922 Der Liechtensteinische Arbeiterverband ersucht den Landtag um Übernahme der Liechtensteinischen Arbeitsnachweisstelle durch das Land oder zumindest um eine Subvention für die Arbeitsnachweisstelle LI LA LTA 1922/L33
22.06.1922 Die Regierung beschwert sich beim Liechtensteinischen Arbeiterverband, dass lediglich elf Liechtensteiner zur Arbeitsaufnahme in die Schweiz ausgereist seien LI LA RE 1922/2706 ad 0013
07.07.1930 Der Gesetzentwurf betreffend die Arbeitslosenversicherung wird vom Landtag zur Überarbeitung an die Regierung zurückgewiesen LI LA LTP 1930/116
03.03.1931 Arbeiter aus Triesen demonstrieren vor dem Regierungsgebäude L.Na., 1931.03.03
07.05.1931 Der Landtag beschliesst, keine Arbeitslosengelder vor Verabschiedung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes auszurichten LI LA LTP 1931/055b
01.09.1931 Regierungschef Josef Hoop referiert im Landtag über die Notstandsarbeiten und die Schaffung einer Nichtbetriebsunfallversicherung LI LA LTP 1931/169
Mitte November 1931 Anonymer Aufruf zur Annahme des Gesetzes über die Arbeitslosenversicherung in der Volksabstimmung vom 22. November 1931 LI LA RF 118/137/092
06.02.1932 Der "obere" Arbeiterverband führt die Generalversammlung durch L.Na., 1932.02.06
16.09.1932 Johannes Ude protestiert gegen seine Ausweisung LI LA RF 129/247/075
22.03.1933 Der Landtag berät über die Auflösung der Gesandtschaft in Bern und die Abfindung für Geschäftsträger Emil Beck LI LA LTP 1933/015
08.10.1935 Regierungschef Josef Hoop diskutiert mit Vertretern der Landwirtschaft, des Gewerbes und der Arbeiterschaft über ein Wirtschafts- und Notstandsprogramm LI LA RF 156/007/005/005
05.01.1937 Besprechung mit dem Arbeiter- und dem Gewerbeverband über die Initiative betreffend Beschränkungen bei Lohnpfändungen LI LA RF 165/063/018
02.03.1937 Der Landtag verabschiedet das Gesetz betreffend Beschränkungen bei Lohnpfändungen LI LA LTP 1937/039
24.06.1937 Arbeitsamtleiter Gebhard Walser appelliert an den Arbeiterverband, Bauarbeiter für offene Stellen in Deutschland vorzuschlagen LI LA RF 170/337/003
18.08.1937 Die Regierung empfiehlt dem Volk die Annahme des Warenhausgesetzes LI LA RF 172/115/054
15.03.1938 Der Landtag bekräftigt nach einer kontroversen Debatte die staatliche Unabhängigkeit Liechtensteins LI LA LTP 1938/010
24.03.1938 Der Arbeiterverband votiert hinsichtlich der aussenpolitischen Zukunft des Landes für die Beibehaltung des Status quo LI LA RF 180/443/001/012
10.01.1940 Die Ramco AG verwahrt sich gegenüber der Regierung gegen die Anzeige des Arbeiterverbandes wegen Arbeitszeitüberschreitung LI LA RF 194/400/002
01.09.1955 Vortrag über die liechtensteinische Industriegeschichte sowie über die Problematik der Industrialisierung in Liechtenstein LI LA PA 110/188