Liechtenstein Alois II. von, reg. Fürst
* 25.5.1796 in Wien, † 12.11.1858 in Eisgrub (Mähren, beute CZ). Sohn von Fürst Johann I. Josef von Liechtenstein und Josepha Sophie geb. Landgräfin zu Fürstenberg-Weitra. ∞ 1831 Franziska Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau, neun Töchter, zwei Söhne (Johann II. und Franz I. ). Sorgfältige Ausbildung durch ausgezeichnetge Hauslehrer. 1818 Kavalierstour nach Italien, Malta, in die Schweiz und nach Liechtenstein. 1820 Reise nach England und Schottland. 1835 in diplomatischer Mission in England. Ab 1836 regierender Fürst und Leiter des Hauses Liechtenstein. 1842 besuchte er als erster Fürst das Fürstentum Liechtenstein, wo er das neue fürstliche Hausgesetz unterzeichnete. 1848/49 verzichtete er auf Abgaben und Fronen, soweit diese die fürstlichen Renten betrafen, staatspolitisch hielt er sich aber an den Grundsatz, dass das kleine Fürstentum sich an der Entwicklung in Österreich orientieren musste. Verfassungsrechtliche Zugeständnisse hatten daher nur provisorischen Charakter. Mit dem Zollvertrag von 1852 mit Österreich gelang dem Fürstentum die Befreiung aus der wirtschaftlichen Isolation, doch war damit auch die Rückkehr zum Absloutismus verbunden. 1849–1858 Präsident der k.k. Landwirtschaftsgesellschaft in Wien. Er erweiterte die fürstlichen Sammlungen und verschaffte sich den Ruf eines bedeutenden adeligen Bauherrn, der sich an englischen Vorbildern orientierte: u.a. 1836–1847 Umbau des Palais an der Bankgasse in Wien im Stil des Zweiten Rokoko, 1846–1858 Umbau von Schloss Eisgrub im Geschmack der englischen Neugotik. Sein kostspieliger Lebensstil erinnerte an den Glanz des Hochadels im Barock (1847 Einrichtung eines Theaters an seinem Hauptwohnsitz in Wien, Gestaltung von prächtigen Gärten, Vorlieben für Pferderennen und die Jagd).
Lit.: HLFL
GND:
129115606 Permalink: P29990