Völkerbund

1920 - 1946

1920 entstanden als internationale Friedensorganisation mit Sitz in Genf (Schweiz). Die Schaffung wurde an der Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg beschlossen. Wichtigste Organe waren der Völkerbundrat und die einmal jährlich in Genf tagende Bundesversammlung, in der jedes Mitglied eine Stimme besass. Mitglieder des Völkerbunds waren zunächst 32 Siegermächte des Ersten Weltkriegs sowie 13 neutrale Staaten; bis 1937 kamen 21 weitere Staaten dazu. Die USA (obwohl führende Weltmacht) traten der Organisation nicht bei. Österreich wurde 1920 aufgenommen, Deutschland erst 1926. Liechtenstein wurde nicht aufgenommen, weil man ihm nicht zutraute, allen Verpflichtungen nachkommen zu können. Auf humanitärem Gebiet und in Fragen des nationalen Minderheitenschutzes arbeitete der Völkerschutz erfolgreich, bei der Friedenserhaltung jedoch nur, wenn keine Grossmächte beteiligt waren. Durch die Austrittserklärungen von Deutschland und Japan (1933) sowie Italiens (1937) wurde er entscheidend geschwächt, so dass er dem aggressiven Aufrüsten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges ohnmächtig gegenüberstand. 1946 wurde er durch die Nachfolgeorganisation Vereinten Nationen (UNO) abgelöst.


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Datum Titel Signatur Scan
18.01.1919 Die Christlich-soziale Volkspartei veröffentlicht ein Parteiprogramm O.N., Nr. 3, 18.1.1919, S. 1-2
19.02.1919 Die "Oberrheinischen Nachrichten" plädieren dafür, die Zahl der vom Volk gewählten Landtagsabgeordneten zu erhöhen O.N., Nr. 10, 19.2.1919, S. 1f.
o.D. (zu 28.2.1919) Die liechtensteinischen Ziele für die Verhandlungen an der Pariser Friedenskonferenz LI LA RE 1919/1144 ad 589
20.05.1919 Liechtenstein versucht die Pariser Friedenskonferenz zu überzeugen, dass das Land im Ersten Weltkrieg neutral gewesen sei LI LA V 003/0045
19.07.1919 Emil Beck teilt der Regierung mit, dass die Schweiz in der Akkreditierung lediglich eines Geschäftsträgers keine Zurücksetzung sehe LI LA SF 01/1919/ad 57
28.08.1919 Der Landtag beauftragt die Regierung, um Aufnahme in den Völkerbund zu ersuchen LI LA LTA 1919/S04
28.08.1919 Das Gemeindegesetz von 1864 wird vom Landtag hinsichtlich der Staatsbürgerschaft der fürstlichen Agnaten authentisch ausgelegt LI LA LTA 1919/S04
o.D. (Anfang September) Liechtenstein betont gegenüber der Pariser Friedenskonferenz seine Souveränität und Neutralität LI LA RE 1919/4654 ad 589
02.10.1919 Die liechtensteinische Gesandtschaft in Wien ersucht die liechtensteinische Regierung um einen förmlichen Auftrag in der Frage der diplomatischen Vertretung des Fürstentums durch die Schweiz LI LA RE 1919/5027 ad 0589
30./31.10.1919 Der liechtensteinische Gesandte in Wien, Prinz Eduard, empfiehlt die Akkreditierung eines eigenen liechtensteinischen Vertreters in Paris LI LA RE 1919/5402 ad 0589
06.11.1919 Der liechtensteinische Gesandte in Wien, Prinz Eduard, berichtet über eine Unterredung mit dem schweizerischen Gesandten Charles-Daniel Bourcart betreffend die liechtensteinische Interessenvertretung im Ausland, insbesondere in Paris, durch die Schweiz LI LA RE 1919/5623 ad 0589
1920 Matthias Erzberger schildert seine Bemühungen, Liechtenstein dem Heiligen Stuhl zu schenken, damit der Papst wieder als Souverän auftreten könne Matthias Erzberger: Erlebnisse im Weltkrieg, Berlin 1920. S. 135-137
23./24.1.1920 Vertreter der Schweiz und Liechtensteins besprechen die Möglichkeit eines Zoll-, Justiz- und Postvertrages zwischen der Schweiz und Liechtenstein LI LA SF 27/1920/0650 ad 64
März 1920 Ein internationales Konsortium unterbreitet der Regierung ein Exposé zur Gründung einer Bank und verspricht einen allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung. LI LA RE 1920/505 (März 1920).
12.05.1920 Die Anhänger der Christlich-sozialen Volkspartei sprechen sich in einer Grossveranstaltung gegen die Bestellung eines Ausländers in die Regierung sowie gegen die Ungleichbehandlung der Parteien aus O.N., Nr. 38, 12.5.1920, S. 1-2
11.07.1920 Prinz Eduard informiert die Regierung, dass er Emil Beck beauftragt habe, Liechtenstein beim Völkerbund anzumelden LI LA RE 1920/3159 ad 141
14.07.1920 Liechtenstein ersucht um Aufnahme in den Völkerbund LI LA V 002/0162/02
22.11.1920 Der Völkerbund richtet an Liechtenstein vier Fragen zur Prüfung des liechtensteinischen Aufnahmegesuchs LI LA V 002/0162/22-23
o.D. (26.11.1920) Liechtenstein beantwortet die vier Fragen des Völkerbunds zur Prüfung des liechtensteinischen Aufnahmegesuchs LI LA V 002/0162/32-34
29.11.1920 Emil Beck berichtet über die Verhandlungen betreffend die Aufnahme Liechtensteins in den Völkerbund LI LA V 003/0122
06.12.1920 Die 5. Kommission der Völkerbundsversammlung empfiehlt das liechtensteinische Aufnahmegesuch zur Ablehnung LI LA V 003/0131
20.12.1920 Emil Beck informiert die Gesandtschaft Wien über die Ablehnung des liechtensteinischen Gesuchs um Aufnahme in den Völkerbund LI LA V 003/0124
03.01.1921 Prinz Eduard ermahnt Emil Beck, seinen gesellschaftlichen und repräsentativen Pflichten als Diplomat nachzukommen LI LA V 003/1150
ca. Februar/März 1921 Der Wiener Völkerrechtsprofessor Leo Strisower erstattet ein Rechtsgutachten über die Souveränität des Fürstentums Liechtenstein und des Fürsten von Liechtenstein LI LA V 003/0337
19.05.1921 Der tschechoslowakische Aussenminister Edvard Beneš lehnt gegenwärtig die liechtensteinische Interessenvertretung in Prag durch die Schweiz ab LI LA V 002/0048
06.07.1921 Prinz Eduard bittet um seine Enthebung vom Posten des liechtensteinischen Gesandten in Wien LI LA SF 01/1921/ad 100
08.07.1921 Fürst Johann II. dankt Prinz Eduard für die als Gesandter in Wien geleisteten Dienste LI LA SF 01/1921/ad 101
03.08.1921 Emil Beck und Victor Kaplan erstatten Vorschläge für die Errichtung einer liechtensteinischen Gesandtschaft in Prag LI LA SF 01/1921/138
28.05.1922 Die "Neue Zürcher Zeitung" analysiert die Rechtsbeziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz und kommt u.a. zum Schluss, dass Schweizer Behördenmitglieder, wozu auch National- und Ständeräte zählen, keine Richterfunktionen in Liechtenstein wahrnehmen dürfen Neue Zürcher Zeitung, 28.5.1922, Morgenausgabe (LI LA SgZs 1922)
24.05.1923 Emil Beck berichtet dem Landtag über die Zollvertragsverhandlungen mit der Schweiz LI LA LTP 1923/012
27.09.1923 Das „Prager Tagblatt“ berichtet über die Haltung der tschechoslowakischen Regierung zur Souveränität des Fürsten von Liechtenstein Prager Tagblatt, Nr. 225, 27.9.1923, S. 3
21.12.1923 Der Präsident der nationalrätlichen Zolltarifkommission Theodor Odinga erstattet Bericht über den Zollvertrag mit Liechtenstein und stellt Antrag auf Zustimmung zum Zollvertrag Protokolle der Bundesversammlung, 19. Sitzung des Nationalrats vom 21.12.1923. S. 941-948.
23.01.1924 Ein Einsender fordert in den Oberrheinischen Nachrichten trotz Beamtenabbau die Schaffung einer Wirtschaftskammer zur allgemeinen Wirtschaftsförderung und Arbeitsbeschaffung O.N. 23.1.1924, S. 1 f.
ca. Februar 1925 Wilhelm Beck und Emil Beck kommentieren den Gesetzentwurf zum Personen- und Gesellschaftsrecht LI LA LTA 1925/L03
06.05.1927 Der liechtensteinische Geschäftsträger in Bern, Emil Beck, befürwortet den Beitritt Liechtensteins zum Ständigen Internationalen Gerichtshof LI LA RE 1927/2000