1920 entstanden als internationale Friedensorganisation mit Sitz in Genf (Schweiz). Die Schaffung wurde an der Pariser Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg beschlossen. Wichtigste Organe waren der Völkerbundrat und die einmal jährlich in Genf tagende Bundesversammlung, in der jedes Mitglied eine Stimme besass. Mitglieder des Völkerbunds waren zunächst 32 Siegermächte des Ersten Weltkriegs sowie 13 neutrale Staaten; bis 1937 kamen 21 weitere Staaten dazu. Die USA (obwohl führende Weltmacht) traten der Organisation nicht bei. Österreich wurde 1920 aufgenommen, Deutschland erst 1926. Liechtenstein wurde nicht aufgenommen, weil man ihm nicht zutraute, allen Verpflichtungen nachkommen zu können. Auf humanitärem Gebiet und in Fragen des nationalen Minderheitenschutzes arbeitete der Völkerschutz erfolgreich, bei der Friedenserhaltung jedoch nur, wenn keine Grossmächte beteiligt waren. Durch die Austrittserklärungen von Deutschland und Japan (1933) sowie Italiens (1937) wurde er entscheidend geschwächt, so dass er dem aggressiven Aufrüsten und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges ohnmächtig gegenüberstand. 1946 wurde er durch die Nachfolgeorganisation Vereinten Nationen (UNO) abgelöst.
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4063684-7 Permalink: K3690