Arbeitsplan der Volksdeutschen Jugend in Liechtenstein für Mai 1941, ungez., erstellt durch Landesjugendführerstellvertreter Hans Foser und Landesmädelschaftsführerin Sophie Müssner [1]
o.D. (Ende April 1941)
Arbeitsplan – Mai
Kameradschaften
1. Appell:
Sport: Ordnungsübungen, Antreten, -durchzählen, -Wendungen, -Meldungen. Kugelstossen u. Speerwurf. (Einteilung in zwei Trupps erleichtert die plangemässe Durchführung der beiden Disziplinen.)
Spiel: Vorschlag "Die Schaukelbrücke".
Die Jungen knien im Liegestütz mit dem Kopf neben den Füssen des Nebenmannes dicht beieinander. Auf Komando schaukelt jeder mit dem Oberkörper vor und zurück. Dadurch entsteht die Schaukelbrücke, die ein Junge auf Zehen (Knien) und Händen zu überqueren sucht. Stets neu anschliessen, bis alles durch.
2. Appell:
Singen: Dienstag, den 6. Mai, im Hotel Adler, Singabend für alle Kameradschaftsführer. Pflichtdienst. Die hierbei durchgenommenen Lieder werden in der Kameradschaft eingeübt. Vertiefung der bereits bekannten Lieder.
3. Appell:
Weltanschauliche Schulung: "Tag der Arbeit".
Vorschlag zur Durchführung wird jedem Kameradschaftsführer zugestellt. [2]
4. Appell:
Sport: Weit- u. Hochsprung, -Geländelauf über 300-400 m.
Bei Weitsprung Absprungbalken durch gespannte Schnur oder Latte markieren. Messung letzter Körpereindruck.
Gelände- und Waldlauf wird gemeinsam unter Führung des Kameradschaftsführers gelaufen.
Ist Geländesport unmöglich, wird ein Heimsportappell eingeschaltet. Gymnastik-Ringen-Meldungen etc.
Mädelschaften
1. u. 2. Appell:
Durchführung der Vorbereitungen für den Muttertag nach bereits vorliegendem Programm und Plan. Werkarbeit.
3. Appell:
Sport: Gymnastik – nach Möglichkeit Speerwurf – Geländelauf – Spiele.
4. Appell:
Singen: Siehe Appell 2 für Kameradschaften.
"Wir Mädel singen."
Werkarbeit.
Die Art der Durchführung ist in kurzer Darstellung in die zugeteilten Berichtsbogen sowie ins Dienstbuch einzutragen. Ablieferungstermin für Berichtsbogen an die Scharführer:
letzter Monatstag.
Deutsch Voran!
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[1] LI LA V 005/1945/610 (b). Der Arbeitsplan wurde gemäss handschriftlichem Vermerk von Wachtmeister Josef Brunhart am 20. Nov. 1942 bei Willi Kranz beschlagnahmt.
[2] Dieses und die im Folgenden erwähnten Dokumente sind offenbar nicht erhalten geblieben.