Der "Heimatdienst" warnt vor der "jüdischen Überfremdung" Liechtensteins
Leitartikel im "Liechtensteiner Heimatdienst" [1] 29.6.1935 Geistige Landesverteidigung Mit den nachfolgenden Ausführungen soll versucht werden, möglichst objektiv-zusammenfassend jene Gefahren zu kennzeichnen, die unserer Weltanschauung und unserem Volkstum durch fremde Beeinflussungen von aussen her erwachsen können. Wir möchten vorausschicken und ausdrücklich betonen, dass wir nicht auf dem Standpunkt stehen, allein die nationale oder konfessionelle Zugehörigkeit eines Menschen sei endbestimmend für seinen Wert. In jeder Gruppe gibt es für ihr Volkstum wertvolle und minderwertige Menschen. Wenn aber Menschen in ein anderes Land ihre dort art- und religionsfremden Anschauungen tragen und sich in ihren dort unangenehm aufgefassten Methoden betätigen, können sie dort Schaden anrichten, der um so grösser sein wird, je kleiner das Land ist. Insbesondere der Landbewohner steht solchen Einflüssen unerfahrener und ungeschützter gegenüber. So können in ihrem eigenen Kreis nützliche Menschen anderswo schädigend wirken. Aber gerade die nationalen Umwälzungen unserer Zeit in den Nachbarstaaten schwemmen viele direkt asoziale und religionsfeindliche Elemente in Länder, die noch nicht von solchen Umwälzungen betroffen wurden, wo solche Elemente dann Unterschlupf und Fortsetzung ihrer anderswo schädigend empfundenen Betätigung suchen. Gegen solche gesellschafts- und religionsunterhöhlenden Parasiten und Wühlmäuse richten sich insbesondere die folgenden Ausführungen. In Frankreich, der Schweiz und Holland erhoben sich u.a. in letzter Zeit eindringlichst warnende Stimmen gegen solche Gefährdungen christlicher Religion und Kultur. Wir haben keine Veranlassung, eine andere Stellung einzunehmen, sondern noch grössere Verpflichtungen dazu vor Gott, dem Gewissen, dem Erbe der Vorfahren und aus der Verantwortung um die kommenden Generationen. Wir dürfen uns keiner Täuschung hingeben: Unser Volkstum und unsere Heimat sind gerade jetzt besondern Gefahren vom Ausland her ausgesetzt. Es ist die Pflicht aller Liechtensteiner, die für die Erhaltung der in unserer Verfassung verankerten religiösen und nationalen Belange einzustehen gewillt sind, und im weiteren Sinne die Pflicht aller Glieder unserer Bewegung, die im Ständestaat gemäss dem Willen des hl. Vaters den einzigen Garanten zur Erneuerung und Erhaltung christlichen Sitten- und Glaubensgutes sehen, sich gegen diese Gefahren zusammenzuschliessen. Wir meinen die Gefahr der immer bedrohlicher werdenden ostischen Zuzüge, die jüdische Überfremdung unseres Landes. Das Regierungsblatt bringt heute Artikel über Artikel über die notwendig gewordenen Krisenmassnahmen und mahnt, man möge sich des Ernstes der Lage bewusst werden. Wir wissen, dass die um die Erhaltung ihrer Sessel bemühten Kreise fieberhaft nach neuen Einnahmequellen Ausschau halten. Solang nichts Wesentliches erreicht ist, beschränkt man sich auf das Mittel der Rückblickssuggestion, die Wiederholung und ziffermässige Belegung der Taten der Konjunkturzeiten. Die Zeit der Gesellschaftsgründungen ist vorüber. Nun besteht die Gefahr, dass eine andere, sehr naheliegende Konjunktur ausgenutzt werden könnte: die Einbürgerung von solchen Ausländern , die aus irgend einem politisch-weltanschaulichem Grunde ihre Staatsbürgerschaft wechseln und damit auch ihr Vermögen aus gewissen Gefahrenzonen oder Steuerverpflichtungen ziehen möchten. Es sind in erster Linie Juden oder Menschen marxistischer Weltanschauung, also volksfremde, antimonarchistische und weltanschaulich entgegengesetzte Charaktere, die heute nach einer neuen Staatsbürgerschaft Umschau halten. Es sind Elemente, die die Staatsordnung und die moralischen Grundlagen jedes Gastvolkes systematisch unterwühlen. Aber auch die blosse Niederlassungserwerbung solcher emigrierter Existenzen kann nicht im Interesse unserer Heimat sein. Die Schäden sind unabsehbar. Einerseits volks- und artgesundheitliche, dann weltanschauliche im Hinblick auf Religion, Moral und staatsbürgerliche Einstellung, anderseits wirtschaftliche, soziale und aussenpolitische. Wir können nur kurz andeuten: - Volks- und artgesundheitliche Gefahren: Es wird jedermann einleuchten, dass wir auch fernerhin zum deutschen Volkstum und alemannischen Stamm und nicht zu einer Mischrasse gehören wollen. Insbesondere Judeneinbürgerungen oder auch nur Ansiedelungen solcher artfremder Menschen bringt früher oder später eine artwertschädigende Rassenvermischung durch Heirat oder illegale Beziehungen mit sich.
- Weltanschauliche Schäden: Es ist bekannt, welche negierende Stellung Juden und Marxisten zur christlichen Religion einnehmen. Weiterhin ist bekannt, welche Schmutzflut unmoralischster "Literatur" die jüdisch-marxistischen Druckerpressen ins christliche Gastvolk sandten und dort, wo noch keine Scheiterhaufen errichtet wurden, noch senden. Es ist also direkt gegen unsere Religion und Moral schützende Verfassung wie auch gegen den Willen des vom hl. Vater [Pius XI.] in der Enzyklika "Quadragesimo anno" über die Förderung und Vertiefung des christlichen Glaubens- und Sittengutes Niedergelegten, wenn wir solchen Menschen Einlass und damit auch nur die geringste Möglichkeit der Verbreitung ihrer Ideen lassen.
Andererseits ist es überhaupt abwegig, nur daran zu denken, dass wir in unserem Fürstentum, wo wir selbst kaum Monarchiegegner haben, uns künstlich solche importieren, und dazu noch derartige, die wegen ihrer selbst das weite Mass republikanischer Freiheiten überschreitenden Einstellung anderswohin fliehen mussten. Es wird wohl kein Mensch ernstlich glauben, dass ein bisher nur finanziellen Interessen zugewandtes Herz nun urplötzlich rot-gold aufblühe! [2] - Wirtschaftliche Gefahren: Im Gegensatz zu den anständigen und sozial wertvollen Neubürgern und Gästen unseres Staates drohen bei der Einbürgerung semitischer Existenzen Gefahren, die weit in die Zukunft greifen. Es wäre eine verhängnisvolle Kurzsichtigkeit, nur das augenblicklich angebotene Einbürgerungsgeld zu sehen. Glücksritter der gekennzeichneten Art sind sehr oft auf sehr zweifelhafte Weise zu ihrem Vermögen gekommen, nicht immer durch Fleiss und berufliche Tüchtigkeit, sehr oft durch sehr mysteriöse Taktiken, Beziehungen und Manöver. Eine gewisse Sorte solcher Zuwanderer bringt keine positive soziale Erbmasse auf ihre Nachkommen. So kann es schon bald zutreffen, dass nicht allein die Nachfahren heute wahllos eingebürgerter Juden und Marxisten schon bald ein Mehrfaches der einbezahlten Summen der kommunalen und staatlichen Wohlfahrt kosten, weil sie in mangelnder Fähigkeit sich anständig durchzubringen, der Fürsorge zur Last fallen oder aber der Staat horrende Justizkosten mit ihnen hat, weil sie in ihren angeborenen asozialen Trieben gesellschaftsunterwühlend wirkend nur allzubald mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt kommen. Was besagen dagegen die besten Ausweispapiere! Solche "tüchtigen" Geschäftsleute haben vorher immer die besten Leumunde, wie wir es hierzulande zum Leidwesen der Regierung und des Volks schon erfahren konnten. Denken wir nur an die Achtung, die ein [Ivar] Kreuger in Schweden vor dem Falle besass, an einen [Serge] Stavisky in Frankreich und last not least, an Gebrüder [Alfred und Fritz] Schaie-Rotter in Liechtenstein. Aus dieser Erwägung gehen auch heute die Regierungen in Frankreich, Holland u. der Schweiz gegen die jüdisch-marxistischen Emigranten mit scharfen Mitteln vor. Welchen Grund hätte das kleine Liechtenstein, in dem sich diese Dinge viel schädlicher auszuwirken vermögen, als in einem grossen Staat, hier in seinem Vorgehen eine Ausnahme zu machen?
Aus den erwähnten Gründen können wir nicht anders, als aus unserer bisher gepflogenen Reserve heraustreten, zumal eine ganze Reihe artfremder Einbürgerungen im letzten Dezennium bereits getätigt wurde und weitere in Aussicht stehen dürften, weil sich immer mehr derartige "Geschäftsleute" anbieten, den hiesigen Kaufleuten Konkurrenz machen (und ihnen gewiss sehr schnell überlegen sein werden) und durch schamlose Lohndrückereien den Arbeiterstand ruinieren und auspovern. Solche Menschen machen skrupellos und ohne Rücksicht auf die Kaufmannsehre ihre Geschäfte und sehen im Arbeitnehmer nur ein Ausbeutungsobjekt. Denken wir ferner an die jedermann bekannte eminente Bedeutung des Fremdenverkehrs für unser Land. Die anständigen Fremden, und darunter natürlich insbesondere diejenigen jener Länder, in denen man eben mit Juden und Marxisten abgefahren ist, werden sich schönstens dafür bedanken, wenn sie ihr Geld in ein Land tragen und dort Aufenthalt nehmen sollen, wo sie das wiederfinden, von dem sie in ihrer Heimat glücklich verschont sind, – und dies nicht bloss auf einen Sommer hier antreffen, sondern auf Generationen hinaus. - Aussenpolitische Gefährdung: Welche Auswirkung Werbung und Einbürgerung solcher wie eben gekennzeichneten Elemente auf die grossen Nachbarstaaten hat, die in diesen Leuten ihre grimmigsten Staatsfeinde sehen, denen ausgerechnet wir Unterschlupf geben, kann sich jedermann ausmalen. Wir brauchen uns dann nicht zu verwundern, wenn unser Land immer mehr in Verruf kommt und die Beziehungen zu ihm immer schwächer werden und unsere Landsleute, die in vielen Ländern wohnhaft sind, ausgewiesen werden und ihr Brot verlieren.
Unser Land braucht nicht die Ablagerungsstätte der internationalen Dekadenz zu werden. Wir wehren uns leidenschaftlich dagegen und werden uns in nichts davon abhalten lassen, mit allen möglichen Mitteln dagegen zu kämpfen, dass unsere Heimat das Sammelbecken aller religions-, moral- und staatsumstürzlerischen Gruppen wird, dass Seelen und Heimatscholle verkauft, wir wirtschaftlich ruiniert werden und im Ausland noch mehr in Misskredit kommen. Wir werden leben und kämpfen für das, was unsern Vorfahren und den Besten des Volkes heilig und unveräusserlich war. Wir kämpfen nicht aus blindem Fanatismus, sondern gerade weil wir aus der Erfahrung hellsichtig geworden sind gegen Kräfte, die das Christentum vor 2000 Jahren schon zu vernichten suchten und diesen Kampf mit andern Mitteln heute weiterführen. Im Interesse unseres Volkes wäre es gelegen, wenn die heute noch erste Verantwortung tragenden Männer mit dem Ausdruck "hergelaufene Burschen" vorsichtiger umgehen und sich den in dieser Richtung liegenden wirklichen Gefahren zuwenden und diesen Kampf führen wollten.
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[1] L.Heimatd., Nr. 28, 29.6.1935, S. 1f. [2] D.h. in den Farben des Fürstenhauses Liechtenstein.
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