Fürst Franz Josef II. propagiert freundschaftliche Beziehungen zur Schweiz und zum Deutschen Reich


Neujahrsbotschaft von Fürst Franz Josef II., veröffentlicht im "Liechtensteiner Vaterland" [1]

31.12.1942

Neujahrsbotschaft des Fürsten Franz Josef II.

An das Volk von Liechtenstein!

Ein schweres Jahr der Menschheitsgeschichte ist zu Ende gegangen. Auf unzähligen Schlachtfeldern in allen Teilen der Welt hat der Tod reiche Ernte gehalten und Not und Zerstörung begleiteten ihn. Tiefes Mitgefühl erfüllt uns mit den Leiden aller jener, die der Krieg heimsucht.

Die gütige Vorsehung des Allerhöchsten hat unsere Heimat von den unmittelbaren Schrecknissen des Krieges verschont und seine Güte hat uns im vergangenen Jahr reich gesegnet, so dass wir mit Zuversicht in das kommende Jahr blicken können.

Beste Beziehungen verbinden uns mit unsern Nachbarn und den andern Staaten. Im besonderen wurden die Beziehungen zur schweizerischen Eidgenossenschaft durch die gemeinsamen Anstrengungen auf kriegswirtschaftlichem Gebiete weiter ausgebaut und die Schicksalsverbundenheit von Volk zu Volk noch vertieft. Mit dem Deutschen Reiche konnten trotz des Krieges die altgewohnten freundschaftlichen Beziehungen auf den verschiedensten Gebieten noch enger gestaltet werden.

Auf innerpolitischem Gebiet hat sich die Zusammenarbeit segensreich bewährt und die Stürme der Zeit haben gezeigt, dass Einigkeit der stärkste Schutz des Landes ist. Diese Einigkeit zu pflegen und zu vertiefen, sich gemeinsam hinter die Massnahmen der Behörden zu stellen, ist unsere Pflicht auch im kommenden Jahre, denn die Behörden haben bewiesen, dass sie den rechten Weg für das Wohl des Landes beschreiten.

Ich wünsche Allen im Neuen Jahre Gottes reichsten Segen; seine Vaterhand möge wie bisher uns gütigst beschirmen. Wir aber wollen ihm dankbar sein und weiter vereint arbeiten zum Wohle unseres Vaterlandes.

______________

[1] L.Va., Nr. 103, 31.12.1942, S. 1. Ebenfalls veröffentlicht in L.Vo., Nr. 152, 31.12.1942, S. 1.