Das „Liechtensteiner Volksblatt“ veröffentlicht eine Zusammenfassung der sogenannten „Protokolle der Weisen von Zion“, die ein planmässiges Vorgehen der Juden zur Erreichung der Weltherrschaft belegen sollen


Artikel im „Liechtensteiner Volksblatt“ [1]

25.2.1922

Das jüdische Programm?

Die russische politische Polizei ist im Jahre 1905 in den Besitz eines in hebräischer Sprache geschriebenen Exemplars des hier folgenden Protokolls [2] gelangt, das aber offenbar bloss eine Abschrift darstellt. Professor [Sergei Alexandrowitsch] Nilus, Doktor der hebräischen und chaldäischen Sprache und Berater des auswärtigen Amtes in Petersburg, wurde beauftragt, diesen Text zu untersuchen, zu übersetzen, und die russische Regierung fand ihn wertvoll genug, um ihn in einer sehr beschränkten Zahl von Exemplaren einigen Regierungen und wissenschaftlichen Anstalten zu überweisen. So erhielt auch das britische Museum in London mit dem Stempel der Londoner Post vom 10. August 1906 ein Exemplar, das aber bis auf den heutigen Tag keiner Beachtung gewürdigt wurde. Bei der diesjährigen Beständedurchsicht des Museums ist das Stück näher untersucht und vom Britischen Museum amtlich veröffentlicht worden.

Man beachte also, dass diese Schrift ungefähr aus dem Jahr 1905 oder früher stammt. Es folge aus ihrem Inhalt:

(In Zusammenfassung des Protokolls). „Der Rat der Weisen aus Zion ist eine internationale Geheimorganisation der Juden in der ganzen Welt. Er strebt die Weltherrschaft des Judentums an und nimmt zu dem Zweck in ständigen Konferenzen fortgesetzt Stellung zu allen politischen Ereignissen, geheime Order an seine Unterverbände in allen Ländern erteilend. Eine jüdische Weltherrschaft ist erst nach der Zermürbung aller christlich-nationalen Staaten möglich. Demgemäss beschliesst der Rat der Weisen von Zion, was folgt: Es sei in den folgenden Jahren zielbewusster und mit erhöhter Tatkraft alle Anstrengung des Judentums darauf zu richten, in die bestehenden politischen Körper alle jene Ideen hineinzupflanzen, welche in ihrer praktischen Folgerung geeignet sein müssen, die Kraft dieser Körper zu brechen. Am zugänglichsten hierfür werden sich die Massen des Sozialismus zeigen, die für den Kommunismus zu begeistern u. behutsam, Schritt für Schritt zu befähigen sind, den Organismus der Staaten zu zerstören und in vollkommenen Anarchismus aufzulösen. Es ist notwendig, dass diese Entwicklung in jüdischen Händen bleibt, um zu verhüten, dass sie in ihren letzten Schlägen sich gegen uns selbst richte. Die Demokratie, die sich aus der Staatskunst des christlichen Europa langsam entwickelt hat und bereits stark gefestigt ist, muss von uns aus teils verherrlicht und übertrieben und so irregeleitet und in schlechten Ruf gebracht werden, damit die andern unter uns immer leichtere Arbeit haben, welche die Aufgabe übernommen, in Lehre und Leben gegen die Demokratie zu wirken. Die Völker dürfen nie zur Ruhe, zur Pflege ihrer inneren Angelegenheiten kommen. Wir müssen durch unsern Einfluss auf Wirtschaft, Handel, Finanz und Presse das Augenmerk der Völker nach aussen richten, ihr gegenseitiges Misstrauen stärken, sie fortgesetzt sich selbst beunruhigen lassen. Das stört die Demokratie an ihrem Ausbau u. wird jene begünstigen, die einerseits den Zusammenbruch der Gesellschaft erstreben, um ihr Erbe anzutreten, und anderseits hoffen, durch kriegerisch herausfordernde Bündnisse ihre Machtstellung verbessern zu können. Es wird vor allem die Regierung zwingen, eine geheime Politik und eine offene zu treiben, eine geheime unter sich, die wir kennen, und eine offene gegenüber den Völkern, die wir in ihrer notgedrungenen Unaufrichtigkeit unterstützen müssen. Überreizt sich eine solche Sachlage zu einer massenvernichtenden Messung der Kräfte der in Eifersucht ausgeschiedenen (oder: „aus Eifersucht hervorgegangenen"?) Bündnisse, so wird infolge des Massenunglücks diese Doppelzüngigkeit der alten Systeme offenbar werden, das Vertrauen in den Staat wird allgemein erschüttert sein, und die Berufung auf die Demokratie wird nur mehr ein höhnisches Lachen der betrogenen Völker auslösen, die dann erfassen werden, dass politische Probleme nicht dazu da sind, durch die breite Masse missverstanden zu werden, sondern dass es nötig ist, die Führung denen zu überlassen, welche die älteste Intelligenz vertreten und zur Lenkung der menschlichen Geschicke die innere, durch das Christentum, den politischen Erben des alten Römertums, verunmöglichte Berufung in sich haben. Das Volk, gleichviel welches, ist nur eine Hammelherde, und die nichtjüdischen Monarchen sowohl als die liberalen und demokratischen Staatsmänner sind blosse Emporkömmlinge aus dieser Hammelherde, lächerlich eingebildet, in ihrer Rolle ewig unsicher, und darum unserem Rate um so zugänglicher, je reicher wir ihnen die Mittel für ihre selbstsüchtige Politik verschaffen und sie im Glauben zu bestärken vermögen, dass sie grosse Staatsmänner und auserlesene Persönlichkeiten seien. Suchen wir ihnen zu dienen und nützlich zu sein, so viel wie möglich, und verschaffen wir uns Einblick in ihre Fehler und die Schäden ihres Verfahrens, damit wir unsern Brüdern, welche die Rolle der Regierungsgegner übernommen haben, die verwundbaren Angriffsstellen zeigen können, um jene in dem Augenblick unschädlich zu machen, da wir die Möglichkeit haben, sie durch unsern Zwecken Dienlichere zu ersetzen. Wir beherrschen das Geld, aber wir müssen es noch mehr, wir müssen es ausschliesslich beherrschen. Seien wir darum grossmütig in der Ausgabe für eine uns gefügige Presse, ein unserm Geist entsprechendes Theater, eine unsre Ideen verbreitende Literatur und Wissenschaft, damit wir das ganze Unternehmertum und die Gesetzgebung unter unsern Einfluss bringen. Eifern wir das genusssüchtige Volk zu jenen Lastern an, welche im Menschen mehr wie andere die höheren Kräfte brechen, das geistige Interesse nehmen, vermaterialisieren (veräusserlichen und versinnlichen) wir das ganze gesellschaftliche Leben. Geldhunger, materialistische Skepsis (Zweifelsucht) und wilde Genusssucht müssen die herrschenden Triebfedern des gesellschaftlichen Lebens werden, damit eine Klasse an der andern sich ärgere, der Hass der einen sich steigere durch die Angriffe der andern, und wir zu jenem Chaos kommen, aus dem die christliche Weisheit keinen Ausweg mehr findet. Was wir zur Einleitung unserer Ziele erstreben müssen, ist vorab ein allgemeiner Krieg, in den wir die Lehre werfen, dass er keine Gebietsveränderungen bringen dürfe, dass er weder Gutmachung noch Eroberung bringen dürfe, den wir bis zu dem Zeitpunkt anfeuern und anstacheln müssen, bis die Völker so kriegsmüde sind, um einen Verzichtfrieden zu schliessen. Dann fragen sich die Völker, für was sie Not gelitten und Blutopfer gebracht haben, und wir enthüllen die Treibereien vor dem Krieg und in massloser Wut fallen die Völker über ihre Häupter her. Dabei müssen wir insbesondere bei den von Natur kriegslustigen und kriegstüchtigen Völkern den Ansporn geben, damit die Schwächeren durch gewaltsamen Angriff zur grösseren Ausdauer gereizt werden und nicht zu früh erliegen. Der Krieg wird es mit sich bringen, dass wir in mehr als in friedlichen Zeiten Einfluss auf die wirtschaftlichen Verhältnisse gewinnen. Nützen wir dieselben so aus, dass wir es in der Hand haben, die Krisen zu regulieren, sie dort und dann hervorzurufen, wo und wann wir sie politisch brauchen. Bringen wir das Gold rechtzeitig in unsre Hand. Hindern wir die Massen an der Arbeit, sei es durch Lahmlegung der Produktion oder durch Austreibung jeglichen Arbeitswillens. Treiben wir auf der einen Seite als Kämpfer für das Proletariat die Löhne ins Unbezahlbare, damit unsre Brüder auf der Produzentenseite gleichzeitig die Produktenpreise so erhöhen können, dass kein Genie die soziale Verwirrung mehr zu lösen vermag, und der weise Christ überall vor Notwendigkeiten steht, zwischen deren Gegensätzen sein ungeübter Geist zermalmt wird. Aber auch das wird noch nicht zum Ziele führen, solange die Interessen des Grundeigentums unverletzt sind. Auch die Massen der Bauern müssen in Bewegung gesetzt und entwurzelt werden durch stetige Erhöhung des Zinsfusses, durch auf den Grundbesitz konzentrierten Steuerdruck. Jedes Mittel, das dem Bauer die Freude an seinem Stand und das Interesse an der Scholle nimmt, muss angewendet werden. Und sind wir einmal in einigen grossen, für die Weltwirtschaft, für die Getreide- und Rohstoffversorgung sowie den Transport wichtigen Ländern Herren der Lage, rotten wir zuerst die Gebildeten aus und schüchtern die Massen, die wir von den Tyrannen befreiten, selber durch Schreckensherrschaft (Terror) ein, bis sie das gefügige und zuverlässige Werkzeug unseres Willens sind. Wir werden auf friedlichem und gewaltsamem Wege unsere Herrschaft auch auf die andern Länder ausbreiten, indem wir die erreichbaren zu Angriffskriegen gegen uns zwingen, die ferner gelegenen zu Zugeständnissen nötigen. In Ausnützung dieser Vorteile werden wir auch jene Staaten unter unsre Herrschaft bringen. Durch neue Gesetze wollen wir das politische Leben der uns dienstbar Gewordenen so ordnen, als ob sie ebensoviele Teile einer Maschine wären. Solche Gesetze werden nach und nach alle Freiheiten beschneiden, die man den Gojim (Nichtjuden) erlaubt hat. Es ist wesentlich für uns, es so einzurichten, dass es in allen Ländern neben uns nichts als nur ein gewaltiges Proletariat gibt, wobei Soldaten und öffentliche Sicherheit unserer Sache dienstbar sein müssen. Um unsre Macht über die nichtjüdischen Regierungen zu beweisen, wollen wir unsre Kraft an einer von ihnen mit Hilfe von Verbrechen und Gewalt beweisen, sozusagen durch eine Herrschaft des Terrors."

Das ernsthaft zu nehmende Britische Museum veröffentlicht dieses vor 16 Jahren verfasste Programm. Ein sonst immer judenfreundliches Blatt, die „Times", schreibt: „Entweder, wenn wir dieses Programm mit dem vergleichen, was wir seit Jahren erlebten, ist der Verfasser desselben der grösste Prophet aller Zeiten, oder das Programm entspricht wirklich ebenso sehr einem vorgefassten Plan, wie es den Tatsachen entspricht. Dann aber ist die Zeit gekommen, da es Selbsterhaltungspflicht aller Völker ist, wirksame Gegenmassregeln zu ergreifen."

Wir unsererseits stehen vor einem Rätsel. Wir würden das ganze für eine antisemitische Irreführung halten, wenn nicht das Britische Museum mit seinem Ansehen dahinter stände. Ist die Sache Wirklichkeit, so haben wir ein fast satanisches Bild vor uns.

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[1] L.Vo., Nr. 16, 25.2.1922, S. 2.  
[2] Die „Protokolle der Weisen von Zion“ sind ein antisemitisches Pamphlet, das vorgibt, das Protokoll eines Treffens von jüdischen Führern zu sein, die angeblich eine Verschwörung zur Erlangung der jüdischen Weltherrschaft entwickelten. Erstmals in Buchform erschienen die Protokolle 1905 als Anhang zur 2. Auflage des vom Schriftsteller Sergei Alexandrowitsch Nilus verfassten Werkes „Das Grosse im Kleinen, oder die Ankunft des Antichrist und die herannahende Herrschaft des Teufels auf der Erde“. Am weitesten verbreitet ist die Annahme, dass die Protokolle ursprünglich eine Fälschung des zaristischen Geheimdienstes Ochrana gewesen seien. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Pamphlet zunehmend international verbreitet, obwohl es bereits im August 1921 in der Londoner „Times“ als Fälschung entlarvt wurde. Die erste nichtrussische Fassung der Protokolle erschien in im Januar 1920 in Deutschland.