Eduard von Liechtenstein informiert die Regierung über die Ergebnisse seiner Erkundigungen über die Bewerber für eine Bankenkonzession


Maschinenschriftlicher Bericht der Gesandtschaft in Wein an die Regierung, gez. Eduard von Liechtenstein[1]

3.3.1920

An die fürstliche Regierung in Vaduz

Unter Bezugnahme auf die dortigen Erlässe Zahl 721, 868 und 852 beehre ich mich Nachstehendes zu berichten, wenn ich auch glaube, dass durch die Intervention der Herren [Fritz] Walser, [Wilhelm] Beck und [Eugen] Nipp in Wien die dortigen Anfragen schon vielfach beantwortet und manches überholt sein dürfte.

I. Über die der Anglo-österreichischen Bank nahestehende Gruppe Vonwiller- Strahammer- etc. erhielt ich durch eine kommerzielle Auskunftstelle nachstehende Mitteilung:

1.) Vonwiller & Co., Kommanditgesellschaft

Diese Firma besteht seit dem Jahre 1864 und erfreut sich des allerbesten Rufes. Die Kommanditisten sind die Erben nach den früheren Geschäftsinhabern Emil & Heinrich Vonwiller und sind derzeit:

Lucie von Schierstadt, geb. Vonwiller in Brauchitschdorf bei Lüben,
Albert Vonwiller, Mailand,
Oskar Vonwiller, Schloss Lichtenau bei Haslach, Oberösterreich,
Helene Streit, geborene Vonwiller in Wien,
Dora Marchesani, geb. Vonwiller in Bozen,
die mj. [minderjährigen] Heinrich und Rüdiger Vonwiller, beide in Schloss Lichtenau b/ Haslach.

Von der Firma werden betrieben:

eine Schafwollfabrik in Senftenberg in Böhmen,
eine Baumwoll-, Schafwoll- und Leinenfabrik in Haslach, Oberösterreich;
Ein
[2] Graphitbergbau in Böhmen,
ein Zementwerk in Alland,
mehrere Beteiligungen an Gründebesitz in Triest,
eine Holzexport Ges.m.b.H. in Vorarlberg und schliesslich
der Grundbesitz Wien XX, Innstrasse-Engerthstr. im Ausmasse von ca. 30'800 m, welche von der ehemaligen Continental Gasgesellschaft Wien in den Jahren 1902-1904 käuflich erworben wurde und an verschiedene Industrien verpachtet ist.

Da kürzlich die Mailänder Niederlassung des Hauses Vonwiller & Co von der Banco di Roma übernommen wurde, sind der Firma sehr erhebliche Lire-Beträge zugeflossen, welche unter anderen zur Ausdehnung des Wiener Bankgeschäftes bestimmt sind.

Die Erste Wiener Walzmühle Vonwiller & Co, Wien XX., Handelskai, wurde im Jahre 1916 gemeinsam von der Firma mit der Gemeinde Wien in eine Act.-Ges. umgewandelt.

Die Betriebsmittel der Firma sind ausserordentlich reichlich, die Firma wird nach den solidesten Grundsätzen geführt, und erfreut sich in allen Kreisen des höchsten Ansehens.

Der Zentraldirektor der Firma Vonwiller & Co. ist Herr Franz Kirchhofer, der unter anderen auch Vizepräsident der Deutschen Bodenbank ist. Herr Kirchhofer geniesst sowohl als Mensch wie auch als erfahrener und tüchtiger Kaufmann nicht nur im Kreise seiner Firma, sondern auch in allen sonstigen geschäftlichen Kreisen die höchste Wertschätzung.

2.) Herr Dr. Franz Strahammer:

Rechtsanwalt und Besitzer einer Obstkonservenfabrik in Oberösterreich, ist Sohn des fürsterzbischöflichen Herrschaftspächters und verheiratet mit der Schwester des Universitätsprofessors, Hofrat, Prälat Dr. Heinrich Swoboda. Ausser den juridischen Studien absolvierte er die Hochschule für Bodenkultur, war dann einige Jahre in leitender Stellung im Dienste Sr. Durchlaucht des Fürsten Carlos Clary-Aldringen und nahm dann die Advokatur in Wien auf, welcher er sich hauptsächlich als Konsulent für landwirtschaftliche Güterverwaltungen widmet. Er vertritt eine Reihe katholischer Vereine und steht als solcher mit Organisationen gleicher Art des Auslandes in Fühlung.

3.) Herr Dr. [Karl] Scheimpflug

ist k.k. Sektionsrat und widmet sich nach seinem Austritte aus dem Ackerbauministerium der Führung des Leo-Vereines. Er verfügt nicht nur über eine sehr ausgedehnte advokatorische, sondern auch national- ökonomische Bildung und geniesst in kath. Kreisen des In- und Auslandes hohes Ansehen und dürfte auch vermögend sein.

Über die holländisch- katholische Gruppe mit welcher die Herren Strahammer - Scheimpflug Verbindung haben, ist mir nichts Näheres bekannt. Ich habe nur seinerzeit erfahren, dass von holländisch- katholischer Seite dem Kardinal [Friedrich August] Piffl das Angebot gemacht wurde, in Österreich Geld zu investieren und dass die kath. Kreise Österreichs in dieser Richtung sich weiter bemüht haben. Es erscheint mir daher sehr wahrscheinlich, dass von dort aus nicht unbeträchtliche Mittel für eine auf solider Grundlage beruhende liechtensteinische Bank zur Verfügung gestellt werden dürften.

II. Was nun die zweite, für Liechtenstein anscheinend ernstlich in Frage kommende Bank, die Österreichische Industrie- und Handelsbank anlangt; so habe ich Folgendes erfahren:

Die Bank wurde ursprünglich mit 5 Millionen Kronen Aktienkapital gegründet, welches während des Krieges auf 9 Millionen erhöht wurde; sie selbst gibt an, jetzt ein Aktienkapital von 60 Millionen zu besitzen, das sie auf 120 erhöhen will. Eingeweihte Kreise halten diese Erhöhung für zwar vielleicht beabsichtigt, aber faktisch in absehbarer Zeit nicht durchführbar. Sicher steht, dass die Bank bereits 2 mal niedergebrochen ist und saniert werden musste. Die Richtung dieser Bank ist eine ausgesprochen deutsch-nationale und gross-deutsche, was sie selbst ausdrücklich erklärt, wobei sie sich eine zwar nicht antisemitische, aber asemitische[3] nennt. Die meinerseits bei ersten Finanz-Fachleuten Wiens gepflogenen mündlichen Erhebungen haben jedenfalls ergeben, dass die Bank wenig bekannt ist. Erst als ich Näheres ausführte, ihre Adresse und die Namen ihres Präsidenten und leitenden Direktors nannte, tauchte den betreffenden Herren eine gewisse Erinnerung auf und versprachen sie nähere Erkundigungen einzuziehen; diese förderten kein besonderes Resultat zu Tage; „Man könne nicht viel erfahren“, vage Worte, die in solchen Fällen nur beweisen, dass man nichts sagen will. Von einer Seite wurde mir dann gesagt, es seien sehr tüchtige energische Geschäftsleute, aber ohne viel Erfolg. Einer anderen Seite stellte ich auf vage Auskünfte hin die Frage, ob die Herren nicht etwa Bluffer seien, worauf mein Gewährsmann lachte und mir antwortete den selben Ausdruck hätten seine Berichterstatter in der Bank gebraucht und deswegen glaube er auch, dass er so magere Auskünfte bekommen habe. Ich hatte persönlich bei den Besprechungen mit dem Verwaltungsrat, Grossindustriellen [Peter] Westen und dem Direktor [Hugo] Rakus den Eindruck, sehr unternehmende Geschäftsleute vor mir zu haben, die aber ihr Ziel mit absoluter Rücksichtslosigkeit in jeder Beziehung verfolgen; amerikanisches System. – Ich fürchte der Charakter dieser beiden Herren wird im Lande vielleicht imponieren, sehr bald aber zu schweren Konflikten führen. Von einer internationalen Bedeutung der Bank ist nicht die Rede, kaum wohl von internationalen Verbindungen. Das Projekt dieser Bank für die Währungsreform basierte auf Bargolddeckung. Ich habe von Direktor Rakus unter 4 Augen herauszubringen gesucht, wo eigentlich dieses Gold erliege und musste er mir endlich zugeben, dass es sich in Österreich befinde. Auf meine Frage, wie er es in das Fürstentum oder die Schweiz bringen wolle, verwies er auf die verschiedensten Möglichkeiten, unter anderem auch auf den Abtransport mittels Luftfahrzeuges, wozu Westen die Möglichkeit gegeben sei, da er die Luftfahrzeuge aus der Demobilisierung aufgekauft habe. Auch in der Frage der Abziehung der österreichischen Noten aus Liechtenstein und Ankauf von Waren aus Österreich zur Verminderung der Noten-Zirkulation beabsichtigt die Industriebank diese Warenschiebung hinter dem Rücken der österreichischen Behörden durch entsprechende Einflussnahme auf Zollorgane und ähnliche Mittel zu erreichen. Ich fühle mich verpflichtet darauf hinzuweisen, dass der internationale Ruf des kleinen Fürstentumes und die Notwendigkeit der Erhaltung guter Beziehungen zu Österreich es dringend notwendig erscheinen lassen, weder bei der Goldbeschaffung noch beim Wareneinkaufe in Österreich Wege zu wandeln, die die fürstl. Regierung in Misskredit bringen müssten. Das darf sich kaum ein mächtiger Grossstaat erlauben, geschweige denn Liechtenstein.

III. Was die Zentralbank der Deutschen Sparkassen anlangt, so soll dieses Institut derzeit hinter der Industrie- und Handelsbank stehen; jedenfalls verfolgen sie beide die gleichen politischen Ziele. Die Zentralbank erfreute sich immer eines ausgezeichneten Rufes; gegenwärtig ist ihre finanzielle Situation eine sehr gebrechliche, da sie 87 Millionen Kronen Kriegsanleihe besitzt und damit – wie es in der Geschäftswelt heisst – auf sehr tönernen Füssen steht. Interessant ist, dass die Firma Vonwiller mir dezidiert erklärte bei einer von der Zentralbank oder der Industriebank ausgehenden Bankengründung in Vaduz keinesfalls mit spielen zu wollen. Dass die beiden Banken in einem engen Zusammenhange stehen, dürfte wohl die Tatsache beweisen, dass die Zentralbank der deutschen Sparkassen keine weiteren Schritte unternommen hat, noch nie bei der Gesandtschaft vorsprach und auch in Vaduz – so viel ich orientiert bin – ihr Gesuch nicht irgendwie zu betreiben scheint. Hier hat sie sich lediglich darauf beschränkt, dem Fürsten eine Abschrift ihrer nach Vaduz gerichteten Eingabe vom 16. Februar a.c.[4] zu unterbreiten.

Die katholisch-holländische-schweizerisch-österreichische Gruppe Strahammer - Anglobank arbeitet ein Memorandum aus, welches ich hoffe noch mit dem gleichen Kurier nach Vaduz übermitteln zu können. Jedenfalls bitte ich eine Entscheidung vor Einlangen dieser schriftlichen Darstellung der Ideen nicht zu fällen.

Wenn ich mir erlauben darf, mein persönliches Urteil zu fällen, so möchte ich vorausschicken, dass dies für mich nicht leicht ist, weil – wie ich höre – bereits vom Lande her der Gedanke aufgeworfen wurde, dass ich an dieser oder jener Bank interessiert sei und man mir einen Verwaltungsratsposten angetragen habe. – Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen und dies der Valuta- Regulierungs-Kommission nachdrücklichst zu verlesen, dass beide Bankgruppen an mich in dieser Richtung herangetreten sind, und ich beiden erklärt habe, dass ich dies mit meiner Eigenschaft als Gesandter insolange für inkompatibel halte, als nicht das Land selbst meine Mitarbeit wünscht und dies klar zum Ausdrucke bringt. – Ich lasse mich in der ganzen Frage nur von sachlichen Gesichtspunkten leiten, die für das Land von Interesse sind und da komme ich zu dem Resultate, dass mir das in vielstündiger Arbeit ausgereifte und durchdachte Projekt der Anglobank viel fundierter erscheint, als die innerhalb weniger Tage hingeworfenen etwas marktschreierischen Ideen der Industriebank. Eine Bargolddeckung ist wenig praktisch und teuer und auch nicht recht durchführbar, da ein Goldexport nirgends gestattet, und sogar fast überall die Ablieferung des Goldes angeordnet ist. Die beabsichtigten Mittel und Wege der Vertreter [der] Industrie- und Handelsbank lassen mich schwere Konflikte nach aussen und im Innern des Landes befürchten.

Eine internationale Verbindung, speziell zu der Entente hinüber, dürfte dem Lande wohl nur durch die Anglobank erwachsen. Hier haben wir es auch mit einer Grossbank zu tun, die Renommee und Kapital besitzt und hier vermeiden wir die allzu starke wirtschaftliche Orientierung nach Deutschland hinüber, die von einem Teile der Bevölkerung des Fürstentumes ohnehin nicht gewünscht wird, die im Gegensatze zu unseren gegenwärtigen Vertragsverhandlungen mit der Schweiz steht, und deren Anknüpfung uns zwar vielleicht in einem späteren Zeitpunkte wünschenswert erscheinen wird, in welcher Hinsicht uns heute zu erklären, wir aber politisch zu schwach und wirtschaftlich noch zu sehr von der Hilfe der Entente abhängig sind. Durch die von der Anglobank proponierte Gruppe erhielten wir eine vorzügliche Verbindung von schweizerisch-holländischem-italienischem und österreichischem Kapital und sichern dem Lande und den katholisch-konservativen Gruppen, die mitwirken, das Übergewicht in der Bankführung, während wir für den geschäftlichen Teil die Erfahrungen, die Verbindungen und das Kapital einer internationalen Grossbank sicherstellen. Bei der andern Bank wird dies alles nur in sehr bescheidenem Masse zur Verfügung stehen, dagegen wird dem Lande eine politische Marke aufgeprägt und in der Geschäftsführung werden Charaktere dominieren, die vielleicht geschäftliche Erfolge erzielen werden, jedenfalls ihre Ziele in der brüskesten Weise und unbeirrt durch vom Lande kommende Einwendungen verfolgen werden. Dass der finanzielle Erfolg der Unternehmung hier nicht so absolut sicher steht, beweist die Tatsache des zweimaligen Niederbruches dieser Bank innerhalb der wenigen Jahre ihres Bestandes.

Ich möchte noch bemerken, dass Dr. [Martin] Ritter bei Erteilung der Vorkonzession an ihn, wie sich nachher herausstellte, mit der Industrie- und Handelsbank in Fühlung gewesen zu sein scheint. Er wurde in das neue Konsortium mit aufgenommen, hat sich aber, wie er gestern mitteilte, auch die Aufnahme in die Handels- und Industriebank gesichert, wenn dieser die Konzession erteilt werden sollte. Es dürfte also vom Standpunkte der Vorkonzession kein Anstand bestehen, dieser oder jener der beiden fraglichen Bankgruppen die Konzession zu erteilen. Ich persönlich möchte auch durchaus nicht der Erteilung der Konzession an die Industrie- und Handelsbank entgegentreten. Ich habe nur sachliche Bedenken, die ich mir vorzubringen erlaubt habe, damit die Kommission, oder wer sonst zur Entscheidung berufen erscheint, klarer sähe und sich entscheide. Wichtig erscheint mir vor allem, dass endlich die Konzession erteilt werde, und eine Bank das wirtschaftliche Leben des Fürstentumes befruchte und an die Währungsreform herantrete.

Dieser Reform voranzugehen hätte nach der übereinstimmenden Meinung aller Sachverständigen die rascheste Zählung des Notenumlaufes und die Erfassung der Sparkassenverhältnisse. Ich kann in dieser Hinsicht auf meine Anträge de dato Bern, 31. Januar 1920, dortige Zahl 533[5] verweisen. Die zuliegenden Ergänzungen[6], von denen ich Abschrift genommen habe und die Herr Probst beigefügt hat, sind sehr schätzenswert.

Weiters übermittle ich in der Anlage Entwürfe, welche Dr. Ritter über mein Ersuchen in der Angelegenheit der Geldzählung ausgearbeitet hat, um der fürstlichen Regierung behilflich zu sein. – Sie entsprechen nicht allen meinen Ideen, sind aber immerhin vielleicht ein Behelf für denjenigen, der die Arbeit zu leisten haben wird. Ich persönlich möchte davor warnen, bei der Geldzählung, die rasch eingeleitet und ebenso rasch durchgeführt werden muss, eine Zählung der Forderungen vorzunehmen. Die kann gefahrlos später geschehen und hier muss den Leuten Zeit gelassen werden, ihre Forderungen festzustellen. Auch die Wertpapiere, die für die Valutaregulierung an sich zunächst belanglos sind, würde ich bei diesem Anlasse nicht zählen, allerdings vielleicht die Sparkasseneinlagen, aber nur soweit sie die Vaduzer Sparkassa betreffen und event. auch die Postsparkasseneinlagen, die vielleicht noch eine Bedeutung haben und ohne Zeitverlust festgestellt werden können. Für die rascheste Drucklegung der notwendigen Drucksorten stelle ich mich zur Verfügung und warne nur vor einer Drucklegung in Buchs oder Feldkirch, weil erstere wegen der Frankenwährung unnötig teuer wäre und bei diesen beiden Orten ein unerwünschtes vorzeitiges Bekanntwerden dieser Aktion nahezu unvermeidlich erscheint.

Zum Schlusse möchte ich nur noch betonen, dass Bankgründung und Valutaregulierung nicht in einem unmittelbaren Zusammenhange stehen, sondern dass die Bankgründung die Voraussetzung bilden muss für die Heranziehung von Kapital und damit für neue Steuerobjekte und diese wieder die Voraussetzung dafür [ist,] eine mit Opfern regulierte Valuta auf ihrem Kurs zu erhalten.

Für die Valutaregulierung aber braucht man zunächst konkrete Daten über den Notenumlauf und die Sparkassenverhältnisse und dann erst ist es möglich von Ziffern zu reden und einigermassen die Höhe der erforderlichen Valuta-Anleihe, damit wieder die Kosten der Valutaregulierung und die Höhe des Umtauschkurses zu besprechen. Bis jetzt schwimmen wir alle hinsichtlich dieser wichtigsten Voraussetzungen gänzlich im Unklaren und diese Unklarheit zu beseitigen, scheint mir die oberste Aufgabe der hohen Regierung und der zur Mitwirkung berufenen Valuta-Regulierungs-Kommission.

Der fürstliche Gesandte:

Wien, am 4. März 1920

Nachtrag: Gleichzeitig übermittelte ich in der Anlage[7]eine mir von Herrn von [Alfred von] Baldass übergebene Äusserung, welche derselbe vollkommen spontan und unabhängig von mir verfasst hat zur geeignet scheinenden Verwendung. – Der gestern erwartete Kurier ist – angeblich wegen des französischen Eisenbahnstreiks – bis zur Stunde noch nicht eingetroffen und benütze ich die heute nach der Schweiz erfolgende Abreise einiger Herren der Anglobank ihnen dieses Kurierpaket mitzugeben, da es sehr zweifelhaft erscheint, ob der Ententezug morgen schon verkehrt. Das für den morgigen Kurier vorbereitete, derzeit in Druck befindliche Memorandum der Anglobank konnte für heute nicht fertiggestellt werden, doch werde ich die nächste Gelegenheit zur raschesten Übersendung benutzen.

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[1] LI LA RE 1920/1097 ad 505. Aktenzeichen bei der Gesandtschaft Zahl 194/5.
[2] Die folgenden Zeilen bis zu „... die höchste Wertschätzung.“ befinden sich auf einer Beilage, die hier eingeschoben werden muss. 
[3] Im Vergleich zu antisemitisch (judenfeindlich) ist asemitisch (nichtjüdisch) ein schwächerer Ausdruck.
 [4] A.c.: anno currente (im laufenden Jahr).
[5] Beilage fehlt.
[6] Beilage fehlt.
[7] Beilage fehlt.