Johann Georg Marxer referiert in der Priesterkonferenz über den "Ewigen Juden Ahasver"


Handschriftliches Protokoll der Priesterkonferenz im Kloster St. Elisabeth in Schaan, nicht gez. [1]

8.2.1943

Nach den Mitteilungen und dem Verlesen des Protokoll der letzten Sitzung hielt G. [Johann Georg] Marxer einen Vortrag über Ahasver. Ah. ist eine legendäre Person, welche dem Heiland den Platz verweigerte, als er mit dem Kreuze ausruhen wollte. Zur Strafe ist er der ewige Jude, welcher bis zum Ende der Welt wandern muss und nicht sterben kann. Das Volk Gottes verweigerte dem Heiland auch den Platz. Deshalb wurde es verworfen. Im Jahre 70 wurde der Tempel zerstört und durch Jahrhunderte wurden die Juden nie mehr ein einheitliches Volk und leben beständig unter andern Völkern. Wie die Juden Christus hassten, so hassen ihre Nachkommen die Christen. Sie bekämpfen fast überall das Christentum und die Heiligtümer der Christen. Die Christen andererseits traten gegen das Judentum auf, so besonders in den Zeiten der Kreuzzüge. Mit der französischen Revolution wurde die Lage der Juden günstiger. Aber diese günstigere Lage benützte der entwurzelte Jude in Verbindung mit den freisinnigen Christen. Die neuere Zeit hatte viel zu leiden unter dem Einflusse des entwurzelten Semitismus.

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[1] LI LA PA 011, Landesvikariatsarchiv, II. Protokollbuch der Priesterkonferenzen Liechtensteins (1942-1947), S. 34.