Hilti Martin, Prof. Dr. h.c. Dipl. Ing., Unternehmer
* 8.5. 1915 Schaan, †19.8.1997 im Spital Grabs. Bürger von Schaan. Sohn von Joseph Hilti (Metzgermeister) und Walburga geb. Quaderer. Bruder von Toni, Eugen, Gottfried und Kaspar Hilti. ∞ 1943 Elisabeth Iten, vier Kinder. Gymnasium in Feldkirch und Schwyz, 1933–1937 Studium der angewandten Mathematik und der Geodäsie in Graz, 1937–1939 Dozent für Mathematik und gleichzeitg Studium des Maschinen- und Kraftfahrzeugbaus an der Ingenieurschule Wismar (D). 1939 Eintritt in die von seinem Bruder Eugen gebrüdnete "E. Hilti Maschinenbau Central- Garage" in Schaan. 1941 Gründung der Maschinenbau Hilti OHG (Hilti AG) zusammen mit seinem Bruder Eugen. Diese produzierte vorerst fast ausschliesslich Güter für die deutsche Rüstungsindustrie und geriet beim Kriegsende in eine Krise, von der sie sich erst nach dem Einstieg in die Befestigungstechnologie (1948) erholte. 1960 Umwandlung der Hilit OHG in die Hilti AG.
1933 Mitglied des Liechtensteiner Heimatdienst. Ab 1940 führender Exponent der nationalsozialist. Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein (VDBL), u.a. Leiter der „Sportabteilung“ (SA). 1940–1942 Schriftleiter von „Der Umbruch“ (Zeitung der VDBL). 1941 Ausbildung als Freiwilliger in der Waffen-SS, aber ohne Fronteinsatz nach Liechtenstein entlassen, um mit seinem Betrieb die deutschen Kriegsindustrie zu unterstützen. 1945 von einem Schweizer Militärgericht in Abwesenheit wegen Spionage für die Wehrmacht zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, zudem 15-jährige Einreisesperre in die Schweiz. Nach 1945 übte er keine politischen Ämter mehr aus. 1961 einer der Gründer des Abendtechnikums Vaduz. 1968–1993 Vorstandsmitglied der LIHK, 1971–1994 Verwaltungsrat der Hilcona AG und 1979–1992 der VP Bank.
Literatur: HLFL
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