Verwaltungsbeschwerde-Instanz (VBI)

1921 -

Durch die Verfassung von 1921 geschaffenes und das Landesverwaltungspflegegesetz von 1922 geregeltes Gericht, das Entscheidungen und Verfügungen der Regierung sowie Aufsichtsbeschwerden gegen die Regierung beurteilen kann. Anfänglich bestand die VBI aus einem vom Fürsten auf Vorschlag des Landtags ernannten rechtskundigen Vorsitzenden und zwei vom Landtag aus der wahlfähigen Bevölkerung des Landes gewählten Rekursrichtern mit ebensovielen Stellvertretern. Als Vorsitzender und als Stellvertreter amtierten jeweils Schweizer Juristen. 1949 wurde die Zahl der Richter auf vier erhöht und die Bestimmung eingeführt, dass der Vorsitzende und sein Stellvertreter gebürtige Liechtensteiner sein müssen. 2003 Umbenennung zu Verwaltungsgerichtshof und Neuregelung des Verfahrens zur Richterbestellung.

Literatur: HLFL


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Mitte Januar 1919 Verfassungsentwurf von Wilhelm Beck O.N. Nr. 47, 12.6.1920, S. 1 (Art. 1-13, mit einer Einleitung "Zur Verfassungsrevision"); Nr. 48, 16.6.1920, S. 1 (Art. 14-34); O.N., Nr. 49, 19.6.1920, S. 1 (Art. 35-52); O.N., Nr. 50, 23.6.1920, S. 1-2 (Art. 53-70); O.N., Nr. 51, 26.6.1920, S. 1 (Art. 71-83) und O.N., Nr. 52, 30.6.1920, S. 2 (Art. 84-87)
18.01.1919 Die Christlich-soziale Volkspartei veröffentlicht ein Parteiprogramm O.N., Nr. 3, 18.1.1919, S. 1-2
12.04.1919 Die „Oberrheinischen Nachrichten“ wenden sich gegen die liechtensteinischen Verwaltungs- und Gerichtsinstanzen mit Sitz im Ausland (1) O.N., Nr. 25, 12.4.1919, S. 1
am 23.6.1920 publiziert Verfassungsentwurf von Wilhelm Beck (4) O.N., Nr. 50, 23.6.1920, S. 1-2
28.05.1922 Die "Neue Zürcher Zeitung" analysiert die Rechtsbeziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz und kommt u.a. zum Schluss, dass Schweizer Behördenmitglieder, wozu auch National- und Ständeräte zählen, keine Richterfunktionen in Liechtenstein wahrnehmen dürfen Neue Zürcher Zeitung, 28.5.1922, Morgenausgabe (LI LA SgZs 1922)
11.11.1925 Die Finanzkommission des Landtags begründet den Gesetzentwurf über den Staatsgerichtshof L.N., Nr. 89, 11.11.1925, S. 7-8
17.03.1938 Der liechtensteinische Briefmarkenhändlerverband fordert ein Einreiseverbot gegen Friedlieb Auerbach LI LA RF 174/064/013
24.11.1945 Josef Hoop sagt als Zeuge über die Tätigkeit von Friedrich Bock als Leiter der NSDAP-Ortsgruppe Liechtenstein aus LI LA RF 230/478p (b)
04.12.1945 Der deutsche Asylant und ehemalige Wehrmachtsangehörige Otto Falk ficht die Wegweisungsverfügung seitens der Regierung bei der Verwaltungsbeschwerdeinstanz an LI LA RF 230/043i/049
11.12.1945 Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz weist die Beschwerde von Friedrich Bock gegen die Wegweisungverfügung ab LI LA RF 230/478p (a)
13.12.1945 Regierungschef Alexander Frick berichtet dem Landtag über die Säuberungsaktion gegen Nationalsozialisten LI LA LTP 1945/117
10.01.1946 Die Verwaltungsbeschwerdeinstanz schützt die Wegweisung des deutschen Asylanten und vormaligen Wehrmachtsangehörigen Otto Falk durch die Regierung LI LA RF 230/043i/027