Katharina Hartmann an ihre Tante Balbina Gstöhl über das Ableben der Mutter Martina sowie Genesungswünsche für die Cousine Beatrice


Handschriftliches Originalschreiben der Katharina Hartmann, Ludesch (Vorarlberg), an ihre Tante Balbina (Marie Balbina Öhri [-Gstöhl]), Spencer (Nebraska) [1]

o.D. (um 1929/1930), o.O.

Liebe Tante!
Werthe Verwandte!

Habe Eueren Brief mit
Freuden erhalten und
danke bestens dafür.
Liebe Tante. wie ich
aus Euerem Brief
entnommen habe, habt
auch Ihr harte Schicksalsschläge
durchgemacht.

Auch mich hat das Schicksal
schwer heimgesucht, denn [2]
meine liebe Mutter [Martina Martmann [-Gstöhl]]
ist am 17.2. an Herz-
lähmung gestorben.
½ 10 Uhr war sie noch bei
Tisch und hat noch geplaudert,
¾ 10 Uhr war sie schon eine
Leiche.

Was eine Mutter einem
ist, fühlt man erst
dann, wenn man keine
mehr hat und denken
muss [3] man hat keine
Heimat mehr und nur
auf fremde Leute
angewiesen ist.
Aber nun in Gottes [4]
Namen jeder Tag
bringt seinen Rat.

Würde mich sehr freuen wenn Ihr
doch auch einmal zu
uns kommen würdet,
möchte meine Verwandten
auch kennen lernen.
Liebe Tante! Eurem
Wunsch wegen der
Photografie meiner
lieben Mutter kann
ich leider noch nicht
entsprechen, habe selber
nur ein Bild, muss
erst machen lassen. [5]

Nochmals vielen Dank
für den Brief und
die Photografien.

Wünsche meiner
Kosine [Beatrice] [6] eine recht
gute Besserung
und hoffe dass Sie
mir auch eimal schreibt.

Viele herzliche Grüsse an
Euch Alle von Eurer

Nichte und Kosine.

Hoffe auf baldige
Antwort [7]

Mr
Miss Cathrine
Kathe Hartmann
[8]

______________

[1] LI LA PA 016/3/12/04.
[2] Seitenwechsel.
[3] Ursprüngliche Fassung: „muẞ“. Das Eszett wird im Folgenden zu „ss“ umgewandelt.
[4] Seitenwechsel.
[5] Seitenwechsel.
[6] Tochter des Ulrich Öhri und der Marie Balbina Öhri [-Gstöhl].
[7] Am Rand der 4. Seite hinzugefügt.
[8] In lateinischer Schrift. Von einem anderen Schreiber später hinzugefügt.