Dienstinstruktion für den Jäger Jakob Kresser von Waldsee, angehängt ist seine Besoldung und der Schusslohn


Instruction
was Ihro gnaden herren grafen Fransisci: Jeger, Jakob Kresser von Waldtsee, dienst und rechten er sich zu verhalten. [1]

1638

Erstlichen solle er sein aufsehen ainig und allein auf Ihro gnaden und dero befelch haben.

So solle er auch Ihro gnaden pürst, pantelier und schrotrohr, armbrust allerhandt, garn, kefeten, so Ihme vermög inventar übergeben werden oder noch ins künftig übergeben möchten werden, in fleißiger und säuberlicher verwahrung halten, und so etwas von denselben gebraucht und verunsäubert oder verbrochen, selbiges alsbald wiederumb säubern und zurecht bringen lassen.

Zue erhaltung und säuberung dann abgedachter rohr er das underste kämmerlein halten und haben, und sich mit Anthony Hornstein, ritknechten, vergleichen solle, damit thäglich ainer under ihnen sein ligerstatt in abgedachten khämmerlein habe. So auch ihr […]

So solle er sich fleißig das ganze jahr in denen feldt, wo es Ihro gnaden befehlen werden, und von deroselben herren vatter ihme möchte verlaubt sein, gebrauchen lassen, mit pürsten, jagen, hüner, wachteln und lerchen, auch groß und klein vogelherdt, in summa zue allerhandt jagen und waidwerk, wie es dann Ihro gnaden beliebig sein, und die zeit des jahres mitbringen möchte.

Solchem allem fleißig nachzukommen, wie auch denen hochwolgeborenen herren, herrn Frantz Maria Grafen zue Hohen-Embs etc. getreu gehorsam zu sein, sich auch still, nüchter und verschwiegen zu halten und in summa alles das thun, was einem recht getreuen jäger zuthun gebürt, hat Jakob Kresser von Waldtsee sich dessen in beisein herrn Hans Hainrich Kurtzen, pfarrers zu Embs, herrn Joseph Kreuzers und Johann Gufers, alls kaiserliche notarien anerboten und versprochen. So beschen zue Embs anno 1638

Dagegen haben Ihro gnaden ihme Jakob Kresser versprochen, die tafell wie ein ander Ihro gnaden diener haben, wie auch zue seiner jährlichen besoldung 21 fl. und einem jägerrecht, ein par hosen, und ein par strümpff und dann bulfer und bley, sovil er gebürender weiss gebrauche.

So solle er auch alles wildtprät, so er schießen oder fangen möchte, fleißig hiehero Ihro gnaden lifern, darvon Ihme jederzeit wann Ihro gnaden sich nit selbs beim jagen befinden, von einem hirsch, stuckhwildt, reh das gewonliche jägerrecht, von einem groß-wildtschwein 4 fl., von einem frischling 2 fl, von einem hasen 6 kreüzer, vor einem uhrhanen oder hennen 30 kreüzer, vor ein spilhanen oder hennen 15 kreüzer, vor ein haselhun und rebhun 8 kreüzer, vor ein enten, tauben, schnepffen und wachtel 2 kreüzer, vor ein groß vogel 1 kreüzer, vor ein kleinvogel oder lerchen 2 pfennige gegeben werden soll.

So gleichfalls beschehen zu Embs de anno 1638

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[1] Wiedergabe nach Fridolin Tschugmell: Beamte 1681 – 1840 Dienstinstruktionen, Diensteide usw. in:  JBL 1947, S. 78-79, Anhang Nr. 5.