Ein Liechtensteiner in der Schweiz begrüsst die Schaffung einer Wirtschaftskammer und hofft, dass dank ihrer Tätigkeit bald Auslandliechtensteiner in der Heimat Arbeit finden


Leserbrief, nicht gez. [1]

26.1.1924

Heimat, dich möcht ich wiedersehen. (Eingesandt.)

Als ich in diesem Blatte gelesen habe, dass eine Wirtschaftskammer ins Leben gerufen werde, kam mir der Gedanke an die Heimat wieder in den Sinn. Eine Wirtschaftskammer wäre für Liechtenstein schon längst notwendig gewesen, als beratende Stelle zur Einführung von Industrie. Ich glaube, wenn diese Kammer von einer tüchtigen Leitung geleitet wird, so zeigen sich bald ihre guten Wirkungen. Wenn Industrie in unser Land kommt, so haben viele Liechtensteiner im Auslande Aussicht, in die Heimat zurückzukehren. Immer in der Fremde sein ist für viele hart. Nach der Heimat sehnen sich viele in der Fremde ergrauten Liechtensteiner. Regierung und Landtag, fahret weiter, und sorget, dass Liechtenstein dem Liechtensteiner wird in diesem Sinne, dass nicht so viele Bürger dem Vaterlande den Rücken kehren müssen, und in der Heimat ihr Brot verdienen können. Die Gründung einer Wirtschaftskammer ist ein Beweis, dass man endlich in Liechtenstein vorwärts will.

Ein Liechtensteiner in der Schweiz

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[1] O.N. 26.1.1924, S. 2.