Der Adel, darunter auch Marquard von Schellenberg,  und die Städte Schwabens, die im Krieg der beiden Könige Ludwig von Bayern und Friedrich von Österreich zu letzterem hielten, schliessen mit der Stadt Augsburg einen dreijährigen Frieden.


Graf Konrad von Kirchberg, Graf Wilhelm von Montfort, Landvogt in Oberschwaben, Graf Wolfrat von Veringen, Berchtold von Aichein, Heinrich der Frasse, Swigger von Mindelberg, Marquard von Schellenberg, Burkard von Ellerbach, Pfleger zu Burgau, Diepold der Güsse von Leipheim, Heinrich der Ammann und die Bürger zu Ulm, der Ammann und die Bürger zu Memmingen, der Ammann und die Bürger zu Kempten, der Ammann und die Bürger zu Kaufbeuren erklären, dass sie in Ansehung, dass Land und Leute wegen des Krieges gegen Augsburg verdorben sind oder noch verdorben werden, einen Frieden geschlossen haben. Alle Leute, die zu Augsburg gehören, sollen mit Leib und Gut sicher sein im Schwabenland, in der Steiermark, in Österreich und Bayern vor allen Schwaben und allen die zur Partei König Friedrichs gehören. Alle Bayern und die Feinde sind, sollen zwischen dem Zollhaus und der Stadt sowie zwischen Lechhausen und der Stadt Frieden und Sicherheit haben. Der Friede soll von jetzt an bis kommenden St. Martinstag und dann drei Jahre gelten und verlängert werden können, doch nur von Burkard von Ellerbach und von Rat und Gemeinde zu Augsburg. Alle während des Krieges zwischen Augsburg und den Städten Ulm, Memmingen und Kaufbeuren aufgerichteten Zölle sollen abgeschafft sein; Friedensgelder, die von einer der beiden Parteien auf die Dörfer gelegt sind, gehen, wenn bezahlt, verloren, sonst sind sie ungültig, solange der Frieden dauert, neue sollen nicht aufgelegt werden. Bürger von Augsburg sollen ohne Gericht nicht gepfändet werden; das soll als Raub gelten. Gebrochene Festen soll niemand wieder aufbauen, auch keine neue Feste östlich der Mindel, ausgenommen der Markt zu Mindelheim. Wer Gut während des Krieges an sich genommen hat ohne Recht, der soll es behalten, solange der Frieden dauert, auch genommenes Vieh, gekauft oder nicht. Alle Partner geloben, Friedensbrecher gemeinsam zu bekämpfen; Schiedsgerichte sollen über Weggenommenes richten. Augsburger sollen in Augsburg gerichtlich belangt werden. Die Stadt soll vor dem Heere König Friedrichs sicher sein. Es siegeln die Schiedsrichter und die Städte Ulm, Memmingen, Kempten und Kaufbeuren.

______________

Original im Stadtarchiv Augsburg.