Herzog Friedrich von Österreich erklärt für sich und seinen Bruder Leopold, dass er von den Seinen, Edeln und Unedeln in den Ländern Thurgau, Aargau, Schwaben und Churwalhen unterrichtet werde, dass sie von böser Gewalt und unredlichen Leuten heftig angegriffen und geschädigt werden und dass sie sich auf den Reichsstrassen und in seinen Ländern nicht gut und sicher bewegen, Handel treiben und anbauen können. Damit der Pilger, der Kaufmann, der Landfahrer, die Kaufmannschaft und auch alle ehrbaren und unbescholtenen Leute, Geistlich und Weltlich umso sicherer unterwegs sein können, schliesse er ein Bündnis mit der Stadt Konstanz und zwar mit seinen Ländern Thurgau, Aargau, Schwaben und Churwalchen (Churrätien), auch mit allen Städten, Festen, Schlössern, Leuten und Gütern in diesen Ländern. Sollte der Krieg zwischen ihm und den Waldstätten wieder losbrechen — da Gott vor sei — sollen die Konstanzer nicht weiter helfen als mit acht Spiessen zu Ross und 35 Schützen im täglichen Krieg. Doch soll dieser Artikel die von Appenzell nicht berühren, falls die Waldstätte ihnen helfen sollten. Das Bündnis soll nicht gegen den König Ruprecht, seinen Schwiegervater, das hl. Römische Reich, das Bistum und das Gotteshaus zu Chur, den Markgrafen von Baden, den von Württemberg und die von Rottweil gerichtet sein.
______________
Original im Generallandesarchiv Karlsruhe Abteilung 5 Konstanz-Reichenau Konvolut 282 Konstanz Bündnisse.