Johann Georg von Buol, Sekretär der Oberösterreichischen Hofkammer in Innsbruck, versichert den Fürsten Johann Adam Andreas von Liechtenstein seine Unterstützung in der Angelegenheit des Kaufs einer Brandstatt in Feldkirch.


Durchleuchtig-, hochgebohrner fürst.

Gnädigster fürst und herr, herr.[1]

Eur hochfürstlich gnaden haben sich meiner wenigsten cooperation zur erhalltung des Johann Annischen[2] brandtstädtls in Feldkirch[3] gnädigst zu verichern und erwarttet mein dergestalten renovierte[4] unterthänigste dienstbahrkeit eine weit wichtigere gelegenheit, meine doch in ex multis titulis[5] bekanntliche gehorsamme contestieren[6] zu können, wie dan selbe mir untertänigst will außgebetten und anbey zu hochfürstlich fürwehrender protection[7] in tieffester submission[8] mich gehorsamst empfohlen haben.

Ewer hochfürstlich gnaden.

Wien[9], den 3. Novembris 1700.

Underthänigster, gehorsamster.

Johann Georg Buol[10], manu propria[11].

 


 

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[1] Johann Adam I. Fürst von Liechtenstein (30. November 1656–18. Juni 1712). Vgl. Constant von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, Bd. 15, Leon – Lomeni, L. C. Zamarski, Wien 1866, S. 127.

[2] Im Jahr 1700 kaufte Fürst Johann Adam von Liechtenstein die Brandstatt des kaiserlichen Hubhauses zusammen mit der angrenzenden Brandstatt von Meister Johannes Anna. Darauf ließ er das sogenannte Palais Liechtenstein errichten, welches sich in der Schlossergasse 8 befindet. 1774 wurde das Gebäude verkauft. Heute befindet sich darin das Stadtarchiv und die Stadtbibliothek. Vgl. Arthur Hager, Das ehemals fürstlich liechtensteinische Haus in Feldkirch. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, Bd. 63, Vaduz 1964, S. 141–153; hier: S. 143–144; Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Vorarlberg, Feldkirch, Profanbauten, Schlossergasse 8, Ehemaliges Palais Liechtenstein. Topographisches Denkmälerinventar herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. bearb. in der Abteilung für Denkmalforschung, früher: Institut für österreichische Kunstforschung. Bearb. von Gert Ammann, Martin Bitschnau, Paul Rachbauer, Helmut Swozilek mit Beiträgen von Géza Hajós, Horst R. Huber, Herlinde Menardi, Elmar Vonbank. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1983, S. 207.

[3]Feldkirch (A).

[4]erneuerte.

[5]ex multis titulis“: aus vielen Gründen.

[6]nachweisen.

[7]Schutz.

[8]Ergebenheit.

[9]Wien (A).

[10]Johann Georg von Buol war Sekretär der Oberösterreichischen Hofkammer in Innsbruck um 1700 [vorläufig kein Nachweis]. Die von Buol sind ein Adelsgeschlecht aus Graubünden, das sich in Deutschland uns Österreich weit verbreitete. Vgl. Friedrich Cast, Süddeutscher Adelsheros, oder Geschichte und Genealogie des Adels im Grossherzogthum Baden. Zweite Section, Bd. 1, Stuttgart 1845, S. 67–68.

[11]eigenhändig.