Bekanntmachung der liechtensteinischen Regierung, gez. Landesverweser Leopold von Imhof, vom 5.8.1918 im „Liechtensteiner Volksblatt" [1]
9.8.1918
Kundmachung betreffend den Reiseverkehr nach der Schweiz
Von der Zentralstelle für Fremdenpolizei in Bern sind bezüglich der Einreise liechtensteinischer Staatsangehöriger in die Schweiz im grossen Grenzverkehr folgende neue Vorschriften erlassen worden:
Sämtliche liechtensteinische Staatsangehörige, die im grossen Grenzverkehr in die Schweiz reisen wollen, haben mindestens 10 Tage vor der Einreise folgende Schriften dem Sektorchef der Heerespolizei in Buchs, zwecks Erteilung eines Visums einzureichen:
Reisepass mit Photographie,
ein schriftliches, gut begründetes Gesuch,
ein Arztzeugnis (für Kranke),
ein von einer schweizerischen Amtsstelle beglaubigter Ausweis (für Leute, die in der Schweiz in Stellung treten),
ein Leumundszeugnis (Ausstellungsdauer Maximum 14 Tage),
ein amtlich beglaubigter Ausweis über genügend Subsistenzmittel.
Obige Schriften sind verschlossen mit der Aufschrift „grosser Grenzverkehr" und dem Namen des Gesuchstellers bei folgenden Heerespolizeiposten abzugeben:
Haag, Buchs-Strasse, Sevelen und Trübbach [2]
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[1] L.Vo., Nr. 32, 9.8.1918, S. 1. Auch publiziert in: O.N., Nr. 33, 10.8.1918, S. 1 („Amtliches"). Der Sektorchef der Heerespolizei in Buchs hatte die liechtensteinische Regierung mit Schreiben vom 4.8.1918 über die neuen Vorschriften für den grossen Grenzverkehr nach der Schweiz orientiert (LI LA RE 1918/3384 ad 0520). Vgl. in diesem Zusammenhang die Bekanntmachung des Kommandos des Grenzdetachements Nordostschweiz vom 15.3.1918 betreffend den kleinen und grossen Grenzverkehr aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein (LI LA RE 1918/0520).
[2] Vgl. in weiterer Folge den Befehl des Detachementschefs Nordostschweiz der schweizerischen Heerespolizei vom 7.9.1918 betreffend die Einreise liechtensteinischer Staatsangehöriger im grossen Grenzverkehr (LI LA RE 1918/3952 ad 0520).