Protokoll der Landtagssitzung vom 17. und 18. Februar 1932
Das Protokoll wird verlesen und mit einer Berichtigung genehmigt.
Ansuchen des Landweibels Strub Josef um Versetzung in den dauernden Ruhestand
Der Gesuchsteller ist seit 36 Jahren im Staatsdienst und laut eines ärztlichen Zeugnisses nicht mehr imstande, den Polizeidienst zu versehen. Das Gesuch wird zur rechtlichen Abklärung auf die nächste Landtagssitzung verschoben.
Subventionsgesuch der Malbuner Wiesen- und Hüttenbesitzer für den Bau einer Wasserleitung
Für den Bau einer Wasserleitung sind Kosten in Hohe von 1'800 Franken entstanden. Laut Antrag der Finanzkommission wird die Regierung beauftragt, die verausgabten Löhne zu 30 % aus dem bereits vom Landtag bewilligten Kredit für Notstandsarbeiten zu subventionieren.
Gesuch der Stallbesitzer von Gnalp-Ritzlina um eine Subvention für die im Jahre 1925 erstellte Wasserleitung
Die Gesuchsteller waren zur Aufnahme eines Darlehens von 6'300 Franken bei der Sparkasse gezwungen. Das Gesuch wird auf Antrag der Regierung und der Finanzkommission abgelehnt.
Pensionsgesuch der Hartmann Rosa, geb. Schlegel, Vaduz
Der Pensionsanspruch der Gesuchstellerin ist durch neuerliche Verehlichung verloren gegangen. Auf Antrag der Regierung und der Finanzkommission wird das Gesuch einstimmig abgelehnt.
Subventionsgesuch des Bauernvereins zur Beschaffung von widerstandsfähigem Kartoffelsaatgut
Durch Kartoffelimporte aus Ostpreussen wurde 1931 der Kartoffelkrebs in die Schweiz angeschleppt. Es besteht die Ansicht, dass das gesamte vom Bauernverein bestellte Saatgut zu subventionieren ist, was den beantragten Betrag von 700 Franken übersteigen dürfte. Zur Beschlussfasung durch den Landtag sind weitere Unterlagen erforderlich.
Expropriationsgesuch der Gemeinde Triesenberg für den Bau der Strasse Sennwies-Steinort-Kulm, eventualiter für die Strasse Sennwies-Rotenboden-Kulm
Der Abgeordnete Risch Ferdinand, Schaan, betont die Notwendigkeit der Enteignung, da in Triesenberg "sehr viel arbeitslose Arbeiter" auf die Arbeitsgelegenheit angewiesen sind. Der Gemeinde Triesenberg wird einstimmig das Expropriationsrecht eingeräumt.
Wahl eines Regierungsrats-Stellvertreters
Da Gassner Josef, Triesenberg, die Wahl abgelehnt hat, wird Schädler Josef, Triesenberg, mit 13 Stimmen zum Regierungsrat-Stellvertreter gewählt.
Subventionsgesuch des Bauernvereins zur Anschaffung von widerstandsfähigem Kartoffelsaatgut (Fortsetzung)
Landtagspräsident Frommelt Anton teilt mit, dass 40 Tonnen Saatgut zum Preis von 19 bis 20 Rappen pro Kilogramm bestellt sind. Der Landtag gewährt einstimmig einen Landesbeitrag von 7 Rappen pro Kilogramm Saatgut.
Behandlung der Landesrechnung für 1931
Regierungschef Dr. Hoop Josef gibt die erforderlichen Aufklärungen über die überschrittenen bzw. nicht erreichten Budgetansätze der Landesrechnung, die noch von der Ostschweizerischen Treuhandgesellschaft überprüft wird. Lantagspräsident Frommelt Anton regt, die Führung der Zivilstandsregister durch Verordnung einheitlich zu regeln, ebenso die Ausgabe von Heimatscheinen. Frommelt schlägt ferner vor, aus den Mitteln des Tuberkulosefürsorgefonds eine Kontrollstelle für tuberkulosverdächtige Personen zu schaffen.
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