München den 30.8.99
Liebe Olga!
Eben war Sabines Mutter da, um mir weinend mitzutheilen, dass Sabine sehr schlecht daran sei, so dass sie zunächst nicht mehr in meinen Dienst kommen kann, was auch mir sehr leid thut. Ich habe zwar jetzt aushilfsweise eine „Zugeherin“, es wird aber nothwendig sein, dass Du auf ein paar Wochen kommst um mir eine Köchin zu suchen und zu instruiren.
Gleichzeitig werde ich Dir Geld schicken, damit Du die Reise nach München machen kannst.
Lieb wäre es mir, wenn Du bald kämest; jedenfalls telegrafire mir die Zeit Deiner Ankunft. Für die einsame Emma musst Du halt inzwischen (vielleicht durch die Engelwirthin) ein Arrangement treffen.
Wie immer Dein
treuer Onkel
Jos. Rheinberger.
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