Martin Greif bedank sich für die Vertonung seines Gedichts "Zur Jahreswende" durch Josef Rheinberger.


München, den 9. Februar 1890

Hochgeehrter Herr!

Empfangen Sie meinen aufrichtigen Dank für die, wie mir von massgebender Seite bekräftigt wurde, höchst eindrucksvolle und gemüthstiefe Composition meines Liedes „Zur Jahreswende".Ich bin Ihnen für die Auswahl dieses Gedichtes besonders auch desshalb verbunden, weil ich, da mir die Macht der Töne gebricht, einen unserm Herrn längst für Seine gnädige Führung schon seit Langem schuldigen Lobgesang nicht einseitig hervorzubringen vermochte. Sehr beglückt würde ich von Ihnen, verehrter Meister, daher sein, wenn Sie mir bald einmal die Gelegnheit bewirken könnten, den Hymnus in seiner harmonischen Fülle zu vernehmen und denselben in meinem Innern mit anzustimmen. Indem ich Ihnen für diesen mir unschätzbaren Beweis Ihrer Sympathie und Gewogenheit nochmals von ganzem Herzen danke, verbleibe ich mit besonderer Werthschätzung

Ihr

stets ergebener

Martin Greif.

München, den 9. Februar 1890

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