Heidelberg, 2.10.85
Hochverehrter Herr Professor!
Meinen herzlichsten ergebensten Dank dafür, dass Sie überhaupt auf meine Bitte und den eingesendeten Text eingegangen sind, und dass Sie (was eben auch nur Ihnen möglich ist) in so unbegreiflich kurzer Zeit meinen Wunsch erfüllt haben. Meine näheren Bekannten unter den Mitgliedern der Jubiläumscommission sind wie ich entzückt von dieser wertvollen Acquisition; sie ist bereits in Händen des Vorsitzenden.
Dass ich Alles einsetzen werde, um die Composition Ihren Intentionen gemäss aufzuführen - davon dürf en Sie, hochverehrter Herr Professor, überzeugt sein. Übrigens ist die Composition so unmittelbar packend, dass sie die schlechteste Aufführung nicht verwüsten kann.
In Folge meines Hierbleibens wurde mir ausser Ihrer freundlichen Zustimmung auch noch eine "klingende" Anerkennung von nicht unbeträchtlicher Höhe als Gehaltszulage, sowie ein sehr liebenswürdiges Schreiben aus dem Ministerium zu Teil.
Mein Bach-Verein, den ich hier im Sommer gründete, blüht und gedeiht und wird im 1. Concert Bachs "Ich hatte viel Bekümmernis" und Beethovens Messe op. 86 bringen.
Bleiben Sie, hochverehrter Herr Professor, freundlich gesinnt lhrem dankbaren ehemaligen Schüler
Ph. Wolfrum.
Heidelberg, 2.10.85
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