Johann Nepomuk Nussbaum gibt Behandlungsratschläge für Josef Rheinbergers kranke Hand


München, 12. April 1884

 

München, 12. April 84.

Beste Frau v. Rheinberger!

Wie war ich am 12. April glücklich, als ich die Freude hatte, Gottes Willen an Ihnen auszuführen! Heute liege ich an rheumatischer Hüftgelenkentzündung krank und arbeitsunfähig im Bette. Gott gebe eine baldige Entscheidung.

Grüssen Sie mir den guten H. Hofkapellmeister vielmals und sagen Sie ihm, dass seine Hand nicht ganz gesund, aber wieder ganz ordentlich und brauchbar werden wird. Merken Sie, dass die Eiterung zunahm, so würden Sie doch eine Spur Radosan Puder hineinstreuen. Eine Federmesserspitze voll, welche unmöglich unangenehme Symptome bringen kann; dann den Bleiwasserumschlag gut ausgedrückt darüber legen und mit Guttapercha zudecken.

Mit den herzlichsten Grüssen u. Segenswünschen bleibe ich Ihr treu ergebener Freund

Ghr. v. Nussbaum.

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