Die Münchner Allgemeine Zeitung berichtet über die Aufführung des "Christophorus" in Köln


Münchner Allgemeine Zeitung

 

Professor Jos. Rheinbergers prächtige Legende „Christophorus“ ist am 23. d. M. im ersten Gürzenich-Concert in Köln zur Aufführung gekommen und hat dem dort anwesenden Componisten reiche Ehren eingetragen. Die dortigen Blätter rühmen an dem Werke vor allem geschickte Tonmalerei und geistreiche Auffassung neben der meisterhaften contrapunctistischen Arbeit, für welche ja Rheinberger hervorragenden Ruf in der musikalischen Welt besitzt. Eine augenscheinlich fachmännischer Feder entstammende Besprechung des Werkes in der „kölnischen Zeitung“ rechnet zu den schönsten Momenten die Citirung des Satans, den Frauenchor mit Harfe, das Lied der „lockenden Stimme“ mit dem hübsch ersonnenen Chorrefrain „Liebe“, die „spottenden Geister“ und den Schluss „Hol’ über!“

Professor Rheinberger wurde bei seinem Eintritte in den Concertsaal lebhaft begrüsst und am Schlusse der Vorführung seiner Legende mit lebhaftem Beifall belohnt.

______________