Domkapellmeister Franz Xaver Haberl bedankt sich bei J. G. Rheinberger für die Übersendung des Requiems op. 84


Brief von Domkapellmeister Franz Xaver Haberl an Josef Rheinberger:

 

Regensburg, 6.2.1877

Sehr geehrter Herr!

Ihre freundliche Zusendung hat mich herzlich erfreut, und ich bin beschämt von Ihrer unverdienten Aufmerksamkeit. Ihre Schöpfungen habe ich stets mit der aufrichtigsten Bewunderung gelesen oder aufgeführt, und es ist mir doppelt angenehm, Ihre Sendung als ein Zeichen Ihrer Freundschaft ansehen zu dürfen.

Durch Ihre hochgeschätzte Frau Gemahlin - ich bitte Sie, ihr meine Hochachtung zu entbieten - habe ich Sie bitten lassen, mich für den Cäcilienkalender pro 1878 mit einer kleinen Orgelkomposition über das Thema

[im Original Noten] 

zu erfreuen, und nun nehme ich mir die Freiheit, Sie auch bei dieser Gelegenheit um einen werthvollen Beitrag aus Ihrer Meisterhand zu ersuchen.

Unsere Bestrebungen zur Hebung der kathol. K.M. sind ernstlich und von bester Absicht erfüllt, wenn auch sehr oft die materiellen Mittel und geistigen Kräfte fehlen, um denselben den wünschenswerthen Erfolg zu verschaffen.

Ich bitte Sie, hochgeehrter Herr, mich Ihrer Gewogenheit auch für die Zukunft zu würdigen, und zeichne

Ew. Hochwohlgeboren ergebenster

Fr.X. Haberl

Domkapellmeister

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