Brief von Jos. Rheinberger an Joachim Raff [1]:
München, den 21./11. 72.
Sehr geehrter Herr!
Ich kann nicht umhin, Ihnen noch unter dem Eindrucke der gestrigen Aufführung Ihrer G-moll Sinfonie meinen herzlichsten Glückwunsch auszusprechen. Durch den vierhändigen Clavierauszug (den ich mit Buonamici, einem Schüler Bülow's, erst durchgespielt) vorbereitet, konnte ich das prächtige Werk, an dem ich neben allen Vorzügen auch den heutzutag leider selten edlen Wohlklang bewundere, so recht geniessen.
Ich aufrichtiger Hochachtung
Ihr ergebener
Josef Rheinberger.
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[1] Joachim Raff (1822-1882), Komponist.