Die Landvögte Sigmund Rainolt (Vaduz) und Johann Heinrich Elmer (Werdenberg) entscheiden Wuhrstreitigkeiten zwischen den Gemeinden Schaan und Vaduz einerseits und der Gemeinde Buchs andererseits, nachdem sich ein Schiedsgericht nicht auf ein Urteil einigen konnze.


16. Januar 1611

Sigmund Rainolt, amtierender und Wiligrotus Rignolt von Prosswalden ehemaliger sulzischer Landvogt in Vaduz, und Johann Heinrich Elmer, Landvogt der Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, entscheiden die seit längerer Zeit zwischen den Gemeinden Schaan und Vaduz einerseits und der Gemeinde Buchs andererseits herrschenden Wuhrstreitigkeiten, nachdem ein Schiedsgericht sich nicht auf ein gemeinsames Urteil einigen konnte. Die Konfliktparteien werden zur Pflege guter Nachbarschaft ermahnt und die Buchser aufgefordert, den Schaanern und Vaduzern den Wuhrbau innerhalb festgelegter Grenzen zu erlauben. Beide Parteien werden unter Strafandrohung zum Unterhalt ihrer Wuhrbauten angehalten, die bisher aufgelaufenen Gerichtskosten sollen von derjenigen Partei bezahlt werden, bei welcher sie angefallen sind. Die früher geschlossenen Wuhrbauverträge sollen weiterhin gültig bleiben, schliesslich werden zur Sicherung des neu geschlossenen Wuhrvertrages Hintermarchen ausgemessen und gesetzt. [1]

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[1] Or. (A), GA S U17 – Pg. 66,8 / 38,2 cm – Plica 6,2 cm. – Angekündigte Siegel von Sigmund Rainolt, 1599-1614 Landvogt in Vaduz, und Johann Heinrich Elmer, Landvogt der Grafschaft Werdenberg und Herrschaft Wartau, fehlen, Pg.-Streifen noch anhängend – Rückvermerk: 1611 Wør brieff der ob dem Schanner öwlÿ N:1 von anderer Hand mit dunklerer Tinte: Wuhr brief der ob dem Schaanner aeule gegen denen von Buchs 1611 Nº1.

Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 72, S. 122.