21. Mai 1550
Unter dem Vorsitz von Franz Landmann, Landvogt der Herrschaften Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, entscheidet ein Gericht , bestehend aus dem Ammann Marx Lang, dem Alt-Ammann Stefan Frommelt, dem Gerichtsmann Hans Stoffel Schierser und dem Gerichtsweibel Bartholomäus Murer, die Klage des Claus Eberlin vom Triesnerberg gegen die Triesner wegen deren Benutzung des "Schindel-Riß" für den Holztransport nach Triesen hinab. Neben der genauen Festlegung der "Riß"-Route werden Vorschriften in baulicher (Schutzwuhren) und zeitlicher Hinsicht (ausreichende Schneehöhe) zur Vermeidung von Schäden erlassen, wobei eine allfällige Bestrafung bei unsachgemässer Benutzung und Vernachlässigung der Unterhaltspflichten des "Riß" der Herrschaft vorbehalten wird. [1]
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[1] Or. (A), GA T U13 – Pg. 37,5 / 30,3 cm. – Siegel (Fragment) von Franz Landmann, Landvogt der Herrschaften Vaduz, Schellenberg und Blumenegg, in Holzkapsel an Pergamentstreifen beiliegend – Siegelbeschreibung und Abbildung siehe: Liesching / Vogt, Siegel. In: JBL 85 (1985) Nr. 194, S. 162 – Rückvermerk: Trifft an dz Schinndlholtz Riß gegen den Bergleüten, von anderer Hand hinzugefügt: datiert 1558 Nº 23 – Restauriert 1984 – Die Schrift ist durch Wasserschaden teilweise stark verwischt.
Abschrift: (B) GA T Urkundenbuch (mit um 1800 angefertigten Abschriften) S. 15ff. (mit irrtümlichem Datum 1558).
Auszug: Büchel, Pfarrei Triesen. In: JBL 2 (1902), S. 199ff. – Büchel, Gemeinde Triesen, Bd. 3, S. 1057.
Erwähnt: Klenze, Alpwirtschaft S. 30 (mit irrtümlichem Datum 1558) – Büchel, Gemeinde Triesen, Bd. 1, S. 467.
Regest: Schädler, Regesten Gemeindearchive / Alpgenossenschaften. In: JBL 8 (1908) Nr. 42, S. 117.