Eine von den beiden Dorfteilen in Trieser bevollmächtigte Kommission regelt den Konflikt um die Aufteilung und Nutzung der Alpen Valüna und Lawena. Die alten Abmachungen werden aufgehoben; künftig werden alle Alpen und Gemeindegüter gemeinschaftlich genutzt.

20. September 1718

Durch eine von den beiden Triesner Dorfteilen bevollmächtigte Kommission, bestehend aus Ägidius Kindle, Franz und Stefan Banzer, Peter Rieg und Johann Pargezi als Vertreter des unteren Dorfteils, Jörg Gassner, Peter und Georg Nägeli, Franz Kindle und Jakob Springer als Vertreter des oberen Dorfteils, wird der Konflikt um die in der Dorfordnung vom 1. Mai 1595 zwischen den beiden Dorfteilen aufgeteilten Alpen Valüna und Lawena und um die Aufteilung des aus der Alp Lawena gezogenen Weidgeldes, ein Konflikt, der vor verschiedenen Gerichtsinstanzen nicht beigelegt werden konnte, schliesslich vertraglich geregelt. Gemäss der geschlossenen Vereinbarung sollen alle in der besagten Dorfordnung festgelegten Abmachungen bezüglich der genannten Alpen ausser Kraft gesetzt werden. Alle Alpen und Gemeindegüter sollen gemeinschaftlich genutzt werden, die Alp-Unterhaltskosten, aber auch das durch Verpachtung aus den Alpen gezogene Weidgeld sind künftig gleichmässig aufzuteilen, für das laufende Jahr 1718 jedoch ist der untere Dorfteil verpflichtet dem oberen Dorfteil eine Ausgleichszahlung von 15 Gulden zu entrichten. Gemeindebewohner werden von der Bezahlung des Einkaufgeldes künftig befreit, wenn sie ihren Wohnsitz von einem in den anderen Dorfteil verlegen. Vertrags-Verletzungen sollen durch Entzug der Alprechte und zusätzliche obrigkeitliche Bestrafung geahndet werden.[1]