Die Maschinenfabrik Aebi lehnt die Stundung ihrer Forderungen gegenüber der Firma Hilti in Schaan ab


Schreiben der Maschinenfabrik Aebi & Co. an die Regierung [1]

11.12.1941, Burgdorf

Sehr geehrte Herren!

Wir bestätigen den Empfang Ihres Briefes vom 9. dies [2], dessen Inhalt wir unsere volle Aufmerksamkeit gewidmet haben.

Nach gründlicher und reiflicher Überlegung müssen wir leider auch Ihnen mitteilen, dass wir von dem gegenüber Herrn [Eugen] Hilty [Hilti] eingenommenen Standpunkt nicht abgehen können und auf endliche Liquidierung der Sache dringen.

Wir wissen nicht, ob Ihnen bekannt ist, dass fraglicher Ausstand bereits vierjärhig ist! Wie manches Mal wir Ihm auf seine Gesuche hin in dieser Zeit Aufschub gewährt haben, bleibe dahingestellt.

Wir versichern Ihnen, dass wir stets bestrebt sind, den Nöten unserer Kundschaft Rechnung zu tragen und den Gesuchen soweit als möglich zu entsprechen, wenn wir einigermassen den guten Willen erkennen können. Hier stellen wir aber fest, dass uns Herr Hilty missbraucht hat und wenn wir uns nicht mehr zu weitern Verhandlungen einlassen können, so hat das sicher seinen Grund.

Wir bedauern ausserordentlich, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können und ersuchen Sie, das Landgericht zu veranlassen, dass es unverzüglich die Verwertung der Pfänder anordnet. Jedenfalls sehen wir uns veranlasst, es verantwortlich zu machen, falls wir durch die Verspätung der auf den 10. November a.c. [3] angesetzt gewesenen Versteigerung zu Schaden kommen sollten.

Wir gewärtigen Ihre diesbezügliche Rückäusserung und zeichnen

Achtungsvoll

 

______________

[1] LI LA RF 208/050/002/002. Eine Abschrift des Schreibens erging seitens der Regierung am 16. Dezember 1941 an Adalbert Giesinger und Eugen Hilti.
[2] Siehe LI LA RF 208/050/002/001.  
[3] Anni currentis: laufenden Jahres.