Regierungschef Josef Hoop will deutsche Bedenken gegen den liechtensteinischen Radiosender wegen Beschäftigung von Juden und politischer Propaganda zerstreuen


Amtsvermerk von Regierungschef Josef Hoop [1]

16.6.1939

AV. [Amtsvermerk]

Besprechung mit Herrn [Willy] Kahnheimer [William Kenmore] [2] betr. Radio im Monat Mai 1939:

Es wurde vereinbart, dass

a) Mills [3] sich nochmals bei England wegen allfälliger Schwierigkeiten erkundigen solle,

b) dass ich die deutschen Bedenken in Berlin zerstreuen soll durch folgende Vorschläge:

1.) Kein Jude in der Verwaltung des Senders.

2.) Keine politische Propaganda (ein Vertrauensmann mit Vetorecht auf gesprochene Worte bei Offenlassung einer Appellationsmöglichkeit)

Beim kleinen Sender möchte die Lyrak [LIRAG] Nachrichten der United Press, Musik und Verlautbarungen senden. Bezüglich des Kurzwellensenders gedenken sie einen fertigen in Amerika zu kaufen.

Ich riet davon ab, bevor nicht alle Voraussetzungen geklärt seien.

 

 

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[1] LI LA RF 166/073/009/073.
[2] Direktor der Roditi International Corporation Ltd. in London.
[3] Direktor der Mills Rockley Ltd. in London.