Erinnerungsfeier des Landtags für den verstorbenen Fürsten Johann II. [1]
2.11.1940
Fürst Johannes-Gedächtnisfeier im Landtag
Rede des H.H. Landtagspräsidenten [Anton Frommelt]
Durchlaucht unser Fürst und Landesvater [Franz Josef II.]!
Durchlauchten des Hochfürstlichen Hauses!
Hoher Landtag, Hohe Fürstliche Regierung!
Werte Anwesende!
Der Liechtensteinische Landtag ist heute geladen zu einer ausserordentlichen Sitzung als Erinnerungsfeier an den 100. Geburtstag Weiland Seiner Durchlaucht des Fürsten Johann des II., des Guten.
Unsere schwere Gegenwart mit ihren Nöten und Sorgen ist nicht die Zeit zu lauten frohen Festen, ist vielmehr Zeit zu innerer Gesinnung und Umsicht. In diesem Geiste halten wir den Gedächtnistag an unseren großen Fürsten.
Wenn dieser Tag nicht am 5. Oktober, wie er geschichtlich einfiel, gefeiert wurde, so einzig deshalb, weil wir zu diesem Anlass so sehnlichst unseren Landesfürsten in unserer Mitte wünschten. Und es ist uns eine aufrichtige Freude, heute diesen Wunsch erfüllt zu sehen. Ich entbiete vorerst für Landtag und Volk unseren ehrerbietigsten Gruß Eurer Durchlaucht unserem Fürsten, der den Anlass des heutigen Tages benützen will, sein Fürstliches Wort an uns zu richten. Ergebenen Gruss auch den Mitgliedern des Hochfürstlichen Hauses, deren Anwesenheit uns ehrt und freut.
Am 5. Oktober letzthin waren es 100 Jahre seit jenem glücklichen Tag, da auf Schloß Eisgrub Fürstin Franziska de Paula aus dem Hause Kinsky ihrem fürstlichem Gemahl Alois II. nach 4 Prinzessinnen den ersten Prinzen gebar. Johann Maria, das Kind, das die Vorsehung in besonderer Weise gesegnet und dazu bestimmt hat, in einem ungewöhnlich langen Leben eine ungewöhnliche Wohltat der Menschheit zu werden und für unsere Heimat im besonderen jenes Idealbild eines Fürsten zu sein, das an Hochherzigkeit und Adel der Gesinnung, an Liebe und Fürsorge für sein Volk reiner kaum zu denken und unauslöslich im Herzen seines Volkes weiterlebt. Wir nennen ihn dankbar den Guten und haben allen Grund dazu.
Eine ausgedehnte Literatur hält das soviel umfassende Leben d. Fürsten der Nachwelt fest. Die Presse und Vorträge haben anläßlich des Zentenariums vieles daraus in Erinnerung gerufen. Ich darf also davon absehen, den altbegründeten Glanz des Geschlechtes der Liechtenstein aufzuzeigen, das geschichtlich schon beinahe auf ein Jahrtausend zurückreicht. Nur Eines will ich erwähnen, wie die Lebenskräfte eines Baumes und seiner Blüte und Frucht sich gleichsam sammeln, so erscheinen mir all die edlen Kräfte des alten Stammes der Liechtenstein in dieser Edelblüte und Edelfrucht in Johannes dem Guten zusammengewirkt zu haben, um in ihm alle gemeinsam lebendig zu werden. Absehen will ich auch davon, Ihnen den Reichtum seines Geistes und Herzens zu beweisen durch die Millionen und Millionen, die der grosse Mäzen für Kunst und Wissenschaft gespendet, durch die Millionen und Millionen seines irdischen Reichtums, die seine Großmut und Güte den Armen und Notleidenden geschenkt. Absehen will ich selbst, Ihnen die großherzigsten Zuwendungen an unsere Heimat in Erinnerung zu rufen, die nicht nur dem einzelnen, sondern auch dem Land über Not und Bedrängnis hinweggeholfen.
Ich möchte vielmehr all das in ein[em] Wort zusammenfassen. Das alte römische Volk hat zur Zeit seiner wirklichen inneren Größe ein Wort geprägt und das nur seinen allerbesten zugesprochen: pater patr[i]ae, Vater des Vaterlandes. Einen höheren Ruhm hatte selbst dieses Volk nicht zu vergeben und dies Wort möchte ich heute auf den Fürsten Johannes den II. prägen.
Fürst Johann II., Vater seines Volkes, Vater, der seine Familie durchstaltet und geformt nach Innen und Aussen, dessen gütige Züge allüberall ausgeprägt erscheinen, Vater, der in liebevoller Hingebung sein Volk betreut, Sorge und Freuden mit ihm teilt, hilft, wo es nottut und gibt, wo väterliche Liebe ausgesprochen wird, unterstützt, wo etwas gefördert werden kann. Er hat unserem Volke den Stempel seines Wesens aufgeprägt und sein Wesen war Hochherzigkeit und Güte. Unter seine Fürsorge und Fügung hat unser Volk einen Aufschwung genommen in geistigem und wirtschaftlichem Ausbau, wie er für ein Menschenwirken kaum glaublich erscheint.
Bei aller Dankbarkeit jedoch für materielle hochherzigste Hilfe ist doch die höchste all seiner väterlichen Gaben das geistige Gepräge, das er uns gegeben hat. Geistige Regsamkeit und Bildung durch die Schule, bürgerliches Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl durch neue Gesetze und Verfassung in weitgehendstem Masse, Volksrecht und damit Volksverantwortung festlegen, neue wirtschaftliche Lebensgestaltung begründen und das völkische Selbstbewußtsein steigern, aber auch das Ansehen nach aussen stetig und allerwärts erhöhen.
Fürst Johann II. hat am 11. Februar 1929 seine Augen für diese Welt geschlossen [2], sein Werk abgeschlossen und sein geistiges Vermächtnis weitergegeben. Fürst Franz Hochseligen Angedenkens, dessen Bruder und Nachfolger, erklärte seine Aufgabe und Verantwortung nur darin zu sehen, den Sinn und Geist seines Bruders weiterzulehren und damit sein Volk glücklich zu machen. Durchlaucht unser Fürst, Franz Josef, verbürgte uns ein Gleiches beim Regierungsantritt und anlässlich der Huldigung seines Volkes. Das Erbgut des Fürsten Johannes ist wahrlich in guten Händen. Wir vertrauen und wissen, dass wir vertrauen dürfen für unsere Zukunft. Aber es ist uns auch Pflicht, das große Vermächtnis treu zu bewahren. Wir tragen den Namen und das geistige Gepräge des Hauses von Liechtenstein und wir sind dafür dankbar, aber auch verantwortlich und pflichtbewusst. Das schönste Gedenken, das wir unserem großen Fürsten Johannes dem II. bewahren, ist die lebendige Gestaltung seiner geistigen Prägung im Einzelnen wie im Volk.
Durchlaucht, unser Landesfürst, wir sind uns bewusst, was wir dem Fürsten Johannes zu verdanken haben, wir danken durch Treue und wollen den Namen als Liechtensteiner in Ehren führen. Der Geist unseres grossen Fürsten Johannes des Guten sei uns Stern für die Zukunft. Pater patriae, Vater eines selbstbewußten, glücklichen, der Zukunft vertrauenden, aber auch eines kindlich treuen Volkes. Gott schütze Fürst und Heimat.
Die Thronrede Sr. Durchlaucht des Landesfürsten [Franz Josef II.]
Meine Herren Abgeordneten!
Volk von Liechtenstein!
Im Verlaufe des vergangenen Monats hat die Bevölkerung des Landes in Liebe meines Grossonkels, des Fürsten Johannes II., gedacht, dessen 100. Geburtstag am 5. Oktober wiederkehrte. Ich danke der ganzen Bevölkerung auch namens meines Hauses für dieses liebevolle Gedenken, das ich sowohl als Zeichen von tiefer Verehrung für den Fürsten Johannes als auch als Zeichen der steten Treue und Anhänglichkeit an mein Haus empfunden habe. Die Bevölkerung des Landes und jener Gegenden, die das Wirken des Fürsten Johannes kennen lernte, hat ihm mit Recht den Beinamen "Der Gute" gegeben, denn sein Wirken während seines langen Lebens war immer darauf gerichtet, Gutes zu tun und zu erweisen. Er war ein würdiger Nachkomme grosser Vorfahren, ein Vorbild kommender Geschlechter und ein würdiger Vertreter der Tradition meines Hauses.
Seine Güte und seine Menschlichkeit waren ihm auch Leitstern als Fürst dieses Landes, dessen Aufstieg durch die Beseitigung von Lebensrechten und dauernden Lasten mit seinem Vater, dem Fürsten Alois II., begann. Fürst Johannes war es dann, der durch seine Massnahmen aus der absoluten Monarchie einen modernen Staat schuf, dem er gleichzeitig durch staatsrechtliche und wirtschaftliche Verträge internationale Anerkennung als Staat verschaffte. Wenige Jahre nach seinem Regierungsantritt legte er die Grundlage für die erfolgreiche Weiterentwicklung der staatlichen Wirtschaft durch die Aufhebung der Militärpflicht im Jahre 1868. Damit wurde das Land von einer dauernden inneren Belastung befreit und es wurde möglich, den Bürger nur zu geringen Leistungen an den Staat heranzuziehen. Liechtenstein wollte mit dieser Tat dokumentieren, dass es für ewige Zeiten sich der Austragung von zwischenstaatlichen Auseinandersetzungen mit Waffengewalt fernhalten wolle. Wir Liechtensteiner danken dem Fürsten Johannes, dass er durch diese Tat Opfer der Bevölkerung an Gut und Blut verhinderte, und wir wünschen, dass auch für die andern Staaten bald die Zeit einer solchen Ordnung kommen möge, wo es gelingt, die bisher unvermeidlichen Auseinandersetzungen mit friedlichen Mitteln zu bereinigen.
Grundlegend für die liechtensteinische Wirtschaft und den Staat war ferner der Abschluss des Zollvertrages mit Österreich im Jahre 1876 und die weitern Verträge über das Post- und Münzwesen und der Staatsvertrag für die Durchleitung der Eisenbahn, wodurch Liechtenstein dem internationalen Verkehr erschlossen wurde. Durch den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie nach dem Weltkriege wurde die wirtschaftliche Bindung an den Rumpfstaat Deutsch-Österreich gegenstandslos und es folgte der Abschluß von ähnlichen Verträgen mit der Schweiz, auf denen die liechtensteinische Wirtschaft sich heute aufbaut. Wir anerkennen voll und ganz die Wohltat dieser Verträge gerade in der heutigen Zeit und ebenso, dass bei unserem Vertragspartner das Bestreben obwaltet, die Verträge auszubauen und so zu vertiefen, dass für die Zukunft unserer Wirtschaft sich neue Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Ich kann mit Freude feststellen, dass gerade in jüngster Zeit in so ausgiebigem Masse Arbeits- und Verdienstmöglichkeit unserer Arbeiterschaft geboten wurde. Wir sind unserem Vertragspartner für dieses Verständnis unserer Belange dankbar und wir werden stets bestrebt sein, alle aus diesen Verträgen für uns entstandenen Pflichten loyal zu erfüllen. Es ist mir auch ein Bedürfnis, bei diesem Anlasse dankbar daran zu erinnern, wie die Schweizerische Eidgenossenschaft schon während des letzten Krieges unsere Bevölkerung aus freien Stücken mit Lebensmittel versorgte, dass sie in den schweren Tagen des Rheineinbruches von 1927 in hochherzigster Weise gemeinsam mit unsern Nachbarn in Vorarlberg uns zu Hilfe eilte und immer wieder bei den verschiedensten Anlässen ihre freundschaftliche Gesinnung bezeugte. Liechtenstein, für das sich der Zollvertrag und die andern Verträge günstig auswirkt, fühlt sich heute mit der Schweiz eng verbunden und ist gewillt, mit ihr Freud und Leid zu teilen. Der stete wirtschaftliche Verkehr hat auch die freundschaftlichen Beziehungen und das Verständnis von Volk zu Volk immer enger und tiefer gestaltet.
Im Norden unseres Landes haben sich die staatsrechtlichen Verhältnisse schon zu Lebzeiten des Fürsten Johannes und dann nochmals in der Folgezeit geändert. Der Weltkrieg löste die Monarchie Österreich-Ungarn in ihre Nationalitäten auf und der deutsche Teil betrachtete sich nach dem Wortlaut der Verfassung von 1918 als zum deutschen Reiche gehörig und hat sich dann nach dem Wiedererstarken des Deutschen Reiches nach dem Jahre 1933 im Frühling 1938 an dieses angeschlossen. Damit war Grossdeutschland, mit dem uns so viele kulturelle und freundschaftliche Beziehungen verbinden, unser nördlicher Nachbar geworden. Wir pflegen und schätzen diese Freundschaft, gleich wie wir auch unsere deutsche Sprache und Kultur hochhalten und bewahren. Gerne erinnere ich mich an meine so freundschaftliche Aufnahme in Berlin im März 1939 [3], bei der mir der Führer und Kanzler des Reiches Gelegenheit bot, ihm selbst und seinen engsten Mitarbeitern unser freundnachbarliches Verhältnis zu bestätigen. Wir Liechtensteiner als Menschen deutschen Stammes nehmen wie bisher so auch jetzt innigen Anteil an der Zukunftsgestaltung des grossen deutschen Volkes.
Auch auf innerpolitischem Gebiete waren die Massnahmen des Fürsten Johannes von grundlegender Bedeutung. Zu erwähnen ist insbesondere der gründliche und zeitgemässe Ausbau der bürgerlichen, straf- und verwaltungsrechtlichen Gesetzgebung und als Krönung des fürstlichen Wohlwollens für das Land die Verfassung vom Jahre 1921, die dem Selbstbestimmungsrecht des Volkes in Landesangelegenheiten den breitesten Rahmen gab. Das Volk von Liechtenstein hat in weiser Selbstzucht, wenn auch manchmal nach lautem Streit der Meinungen, von diesen Rechten Gebrauch gemacht. Die staatsbejahenden Parteien haben bei der Ausübung der Volksrechte das ihre zur Wahrung der Interessen des Landes beigetragen und haben sich in Anbetracht der weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Verhältnisse zu engster Zusammenarbeit gefunden. Ich bin sicher, dass Fürst Johannes diese Zusammenarbeit zum Wohle des Landes von Herzen begrüsst haben würde, denn sein sehnlichster Wunsch war der Friede im Lande und dessen Wohlergehen.
Für die innere Wirtschaft des Staates und die liechtensteinische Volkswirtschaft wurden unter dem Fürsten Johannes die Grundlagen gelegt. Den äussern Rahmen - die wirtschaftlichen Verträge mit den Nachbarn - habe ich bereits erwähnt. Damit Hand in Hand gingen der Bau und Ausbau von Verkehrswegen, die Regulierung des Rheines, die Versorgung mit elektrischem Strom und Wasser, das Verbauen von Rüfen, die Schulordnung, Förderung des Gesundheitswesens und viele Massnahmen zur Hebung von Land- und Forstwirtschaft, Handel und Verkehr. Am Ende seines Lebensweges sah Fürst Johannes das grösste Werk des Landes, den Wunschtraum der Liechtensteiner durch Jahrzehnte, den Bau des Binnenkanals, der Verwirklichung entgegengehen. Mit diesem Werke wurde das Fundament der liechtensteinischen Wirtschaft - die Landwirtschaft - gesichert und verbreitert und wenn die damit geschaffenen Möglichkeiten intensiv ausgenutzt werden, ist nicht nur die Selbstversorgung gewährleistet, sondern das ganze wirtschaftliche Leben des Landes wird einen grossen Aufschwung nehmen.
Wenn wir die Tätigkeit des Fürsten Johannes als Fürst dieses Landes betrachten, so finden wir, dass unter seiner Regierung die Eigenstaatlichkeit in besonderem Masse ausgebaut wurde. Unsere Aufgabe ist heute: Die Eigenstaatlichkeit des Landes in seinem Geiste zu festigen und zu erhalten und zum Wohle des Landes und des Volkes anzuwenden. Nur in Erfüllung dieser Aufgabe erfüllen wir unsere Pflicht gegenüber unserer Heimat. Es freut mich, hier feststellen zu können, dass ich im Gespräche mit Menschen aller Schichten der Bevölkerung immer und immer wieder erfahren habe, dass dieser Wille unerschütterlich in den Liechtensteinern lebt.
Wenn heute in Europa wieder die Kriegsfackel lodert und Not und Tod ihr Gefolge sind, so danken wir dem Allmächtigen, dass er unsere Heimat davon verschonte, und wir bitten ihn, dass er uns weiter in seinem Schutz behalten und den Völkern der Erde recht bald wieder einen dauernden Frieden schenken möge. Dem Andenken des Fürsten Johannes aber geloben wir, alles für die Erhaltung der Selbständigkeit unseres Landes zu tun, die Verträge mit der Schweiz getreu zu erfüllen und mit dem Deutschen Reiche freundnachbarliche Beziehungen zu pflegen. Wir wollen arbeiten - unermüdlich arbeiten am Wohle unserer Heimat, damit wir, wenn, wie wir hoffen, bald der Friede wiederkehrt, soweit es in unsern bescheidenen Kräften liegt, helfend mitarbeiten können am Wiederaufbau Europas. In den weltgeschichtlichen Tagen, wie wir sie heute erleben, legt sich allenthalben Ungewissheit auf Staaten und Völker. Aber so drückend diese sein mag, so stark und tief ist mein Vertrauen auf eine glückliche Zukunft unserer Heimat. Im vollen Bewusstsein der Verantwortung, die auf mir ruht, ist es mein unerschütterlicher Wille, als Fürst dieses Landes in ständiger Zusammenarbeit mit meiner Regierung das Geschick unserer Heimat in fester Hand und das innere Leben des Staates stets und immer in geordneter Bahn zu halten und die Beziehungen nach aussen so zu regeln, wie es das Wohl des Staates erfordert. Ich habe Treue meinem Volke geschworen und erwarte, dass das Volk auch mir die geschworene Treue hält. Folgen Sie mir alle voll Vertrauen, denn all mein Tun und Lassen ist einzig bestimmt vom Bestreben, unsere über alles geliebte Heimat aus den gegenwärtigen Wirrnissen in eine glückliche Zukunft zu führen.
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Euer Durchlaucht!
Die Fraktion der "Vaterländischen Union" nimmt mit großer Genugtuung von Euer Durchlaucht Thronrede Kenntnis. Sie ist getreu dem Vermächtnis unseres verehrten verstorbenen Fürsten Johannes II. gewillt, in Vertretung ihrer Partei im Sinne der innen- und aussenpolitischen Erklärungen Euer Durchlaucht wie bisher loyal und treu mitzuarbeiten an der Zukunftsgestaltung unserer teuren Heimat, des Landes Liechtenstein.
In konsequenter und geradliniger Fortführung unserer bisherigen Politik erklären wir:
In aufrichtigen und freundschaftlichen Gefühlen für das Schweizervolk gedenken wir, zu den Verträgen mit der Schweiz und deren Ausbau zu stehen, und sind gewillt, entsprechend unserer geschichtlichen, kulturellen und blutmässigen Verbundenheit mit dem deutschen Volk treue Freundschaft zum Deutschen Reiche zu pflegen.
Unerschütterlich auf die eigenstaatliche Zukunft unseres Landes und Volkes vertrauend, versichern wir Euer Durchlaucht treuer Gefolgschaft und steter Mitarbeit.
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Erklärung der fürstlichen Regierung
Die fürstliche Regierung dankt Eurer Durchlaucht für die landesfürstlichen Worte.
Sie gedenkt auch ihrerseits bei diesem Anlasse in Verehrung des großen Fürsten Johannes, zu dessen 100. Geburtstage die heutige Feier stattfindet, und verbindet damit neuerdings den Ausdruck der Gefühle tiefster Dankbarkeit für alles, was Land und Volk von Liechtenstein von ihm erfahren durften.
Die fürstliche Regierung legt Wert darauf, zu den von Euer Durchlaucht in der Thronrede verkündeten Grundsätzen feierlich zu erklären, dass ihre ganze Arbeit und ihr ganzes Tun und Handeln sich nach den Leitsätzen Euer Durchlaucht richten wird und dass es ihr ganzes Bestreben sein wird, Euer Durchlaucht auf dem vorgezeichneten Wege rückhaltlos zu folgen, da sie überzeugt ist, dass Euer Durchlaucht immer den Weg wählen, der unsere Heimat einer glücklichen Zukunft entgegenführen wird.
Erklärung der Bürgerpartei
Die liechtensteinische Bürgerpartei freut sich diesen feierlichen Anlaß benützen zu können, durch ihren Fraktionsvertreter im Landtage dem ganzen fürstlichen Hause für alles Wohlwollen, besonders aber dem Hochseligen Fürsten Johannes dem Guten für alles, was das Land Jahrzehnte hindurch an ungezählten Wohltaten empfangen hat, herzlichst zu danken.
In Euer Durchlaucht sehen wir den würdigen Nachfolger dieses grossen Fürsten. Wir anerkennen mit größter Dankbarkeit, dass die Geschicke des Landes und Volkes seit Jahrhunderten im Fürstenhause Liechtenstein verankert und immer zum Besten geleitet wurden. Infolgedessen vertrauen wir uns auch mit rückhaltloser Zuversicht der Führung Euer Durchlaucht an und geloben gemäß unsern Grundsätzen stete unentwegte Treue und Gefolgschaft.