Veröffentlichung einer Zusendung im „Liechtensteiner Volksblatt“ [1]
11.7.1914
Von der Schule
(Eingesandt.)
Dass aus der grossen Gemeinde Triesenberg gegenwärtig nur zwei Schüler die Realschule [Landesschule] in Vaduz besuchen, finden die „O.N." [2] darin begründet, dass der Weg nach Vaduz und zurück zu beschwerlich und gefährlich und die Verpflegskosten der Schüler zu grosse seien. Die Realschüler aus Trübbach, vom Seveler- und Grabserberg haben zu ihren Schulen ebensoweit und noch weiter als die Schüler aus Triesenberg. Die auswärtigen Schüler in Buchs geniessen über Mittag eine Suppe mit Brot; diese Verpflegung kommt doch nicht hoch. Es ist denn doch ein Marsch von dreiviertel Stunden für einen gesunden 13-15 jährigen Jungen durch eine gute, sichere Strasse (er braucht den Grüschaweg [3] nicht zu benutzen) keine Leistung, die Leben und Gesundheit in Gefahr bringt. Aber die „O. N." wollen eben der Triesnerberger Jugend sagen, dass sie ein Opfer unserer rückständigen Schulverwaltung ist.
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[1] L.Vo., Nr. 28, 11.7.1914, S. 2. Vgl. auch L.Vo., Nr. 27, 5.7.1914, S. 1-2 („Vom Schulwesen“).
[2] Vgl. O.N., Nr. 9, 20.6.1914, S. 2 („Triesenberg“).
[3] Die „Oberrheinischen Nachrichten“ hatten ausgeführt, dass der Weg durch die Grüscha wegen Steinschlägen und Schneerutschungen gefährlich sei.