St. Gallen, 26. Juni 1899
Hochverehrter Meister!
Allerbesten Dank und herzlichste Gratulation zu Ihrem vortrefflichen Opus 192 (Messe „Misericordias Domini“), durch deren gütige Übersendung Sie mich recht sehr erfreut haben. Das Werk gefällt mir ausgezeichnet und habe ich im Sinn, dasselbe bald dem Repertoire meines Chores[1], der für Ihre Sache Feuer und Flamme ist, einzuverleiben. Entschuldigen Sie, dass ich heute im Drange der verschiedensten Geschäfte nur zu einer Karte greifen kann, ich wollte aber nicht länger warten, Ihnen meinen Dank und meine Freude auszusprechen!
Mit vorzüglichster Hochachtung grüsst zum Schönsten
Ihr dankbar ergebener Stehle.
/P. S./ Vivat sequens! aber dann wieder eine Instrumentalmesse! Die in C haben wir wieder am hohen Weihnachtsfeste (habe nur 3 mal im Jahr Orchester) unter allgemeinem und grösstem Beifall aufgeführt!
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[1] meines Chores = Domchor St. Gallen