München, 1. Januar 1895
Verehrtester Herr Professor!
Von allen Brevets, die ich heuer unterzeichnet habe, hat mich keines so gefreut, wie das Ihrige. Freilich, nöthig ist es nicht gewesen; denn in meinen Augen und in den Augen aller derjenigen, die Sie kennen, sind Sie durch das, was Sie in ihrem edelen Streben nach wahrer Kunst geleistet haben, längst geadelt. Indessen - um an eines Ihrer Kreuther Worte anzuknüpfen - „man liest eben die Neujahrsorden durch, dieweilen find't man doch Einen, der ihn verdient, und dann freut's Ein' halt.“
In treuer Verehrung
Ihr alter Kreuther Tischgenosse
Völderndorff.
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