Dankesbrief von Johannes Bartz für den Auszug von Rheibergers letztem Werk.


Moskau, d. 19. März 1892.

Hochverehrter Meister.

Es hat einige Tage gedauert, ehe Ihre freundliche Gabe als Drucksache mir aus der Censur zugestellt wurde. Jetzt bin ich im Besitze des Clavierauszuges Ihres letzten Werkes.[1] Ich freue mich darauf, dasselbe mit Musse durchstudiren zu können. Mit Ihren geehrten Zeilen und Ihrer liebenswürdigen Gabe, die durch Ihre Dedidaktion einen um so höheren Wert für mich hat, haben Sie, Herr Professor, mir eine grosse Freude bereitet. Ich werde Beides als ein teures Andenken in Ehren halten. Um Ihren Auftrag an meinem Chor und die Solisten zu erfüllen, habe ich Ihren werten Brief in unserer hiesigen deutschen Zeitung veröffentlichen lassen, was allseitig freudige Erregung verursacht hat.

Nehmen Sie, Herr Kapelimeister, meinen warmen Dank entgegen für die mir durch Ihre geehrten Zeilen und durch Ihr Geschenk bereitete Freude, und haben Sie die Güte, Ihrer hochgeschätzten Frau Gemahlin den Ausdruck meiner Hochschätzung zu übermitteln.

In dankbarer Verehrung

Ihr sehr ergebener

J. Bartz.

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[1] Ihres letzten Werkes = vermutlich die Messe in C-dur, op. 169