Franziska Rheinberger bittet um Veröffentlichung der Auszeichnung Josef Rheinbergers vom Papst mit dem Ritterkreuz in der Zeitung


Bad Kreuth, 2. August 1880

 

Geehrter Herr Director!

Eine kleine Frage und Bitte veranlasst mich heute, Sie zu grüssen! Ich möchte Ihnen mittheilen, dass meinem Mann das seltene Glück geworden ist, durch ein päbstliches Breve ausgezeichnet zu werden, welches ihm für sein erfolgreiches Wirken auf dem Gebiete der kirchlichen Musik nicht nur allein den päbstlichen Segen ertheilt, sondern ihn auch zum Ritter des Ordens von Gregor dem Grossen erhebt.

Diese Nachricht wird Sie und Ihre liebe Frau gewiss erfreuen, da Sie mir stets so freundschaftliche Theilnahme erwiesen.

Nun haben wir aber in vielen Städten liebe Freunde, denen diese Mittheilung werth wäre - und obgleich es etwas dem Gefühle Widerstrebendes hat, eine Auszeichnung in der Zeitung bekannt zu machen, so glaube ich in diesem Falle, Sie doch bitten und fragen zu dürfen, ob Sie nicht eine kleine Notiz hierüber an die All/gemeine/ Z/eitung/ geben möchten. Sie stehen mit ihr in Verbindung und unter allen Correspondenten wüsste ich keinen, dem ich mich so gerne anvertraute als Ihnen.

Mit den besten Grüssen

ergebenst Fanny Rheinberger.

Bad Kreuth, 2. August 1880

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