Baron von Perfall teilt J. G. Rheinberger den ministeriellen Erlass mit, wonach dieser von den Orgelstufen auf der unteren Stufe befreit wird, wenn er das Angebot aus Frankfurt ablehnt und in Münnchen bleibt.


Brief von Baron Karl von Perfall an Josef Rheinberger:

 

Direction der Königlichen Musikschule

Betreff: Die Berufung des k. Professors und Inspektors Josef Rheinberger nach Frankfurt.

Vom k. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten ist der unterfertigten Direction der angenehme Auftrag geworden, Ihnen betr. Ihrer Berufung nach Frankfurt zu eröffnen, dass es beschlossen habe, den Bedingungen, unter welchen Sie die Ihnen angetragene Directionsstelle an der neu zu gründenden Musikschule in Frankfurt a.M. ablehnen würden, stattzugeben, Ihnen sonach den Unterricht im Orgelspiel für die untere Abheilung abzunehmen und nur mit dem in der oberen Abtheilung mit 2 Wochenstunden zu belassen.

Sie werden von diesem ministeriellen Erlasse mit dem Beifügen in Kenntniss gesetzt, baldgefälligst aus den Lehrern der Anstalt diejenige Persönlichkeit zu bezeichnen, welche geeignet wäre, den Orgelunterricht in der unteren Abtheilung zu übernehmen, desgleichen Ihre Ansicht darüber äussern, ob es nicht angezeigt wäre, dem fraglichen Unterrichte, der mit 3 Stunden ziemlich dürftig bedacht ist, noch eine 4. Stunde anzureihen.

Die unterfertigte Direction benützt mit Vergnügen diesen Anlass, ihrer grossen Freude darüber, dass Sie der k. Musikschule erhalten bleiben, Ausdruck zu geben und verbindet damit den Wunsch, Sie noch länger in Ihrer der Schule bisher so segensreich gewesenen Thätigkeit wirken zu sehen.

von Perfall

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