August Cranz teilt Jos. Rheinberger mit, dass er "Thürmers Töchterlein" zu den angegebenen Bedingungen gerne verlegen würde


Brief von August Cranz an Jos. Rheinberger:


Bremen, d. 27. Octob. 1873

Verehrtester Herr Professor!

Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen auf Ihr freundliches Schreiben nicht früher geantwortet habe. Ich war so sehr mit Arbeiten überhäuft und bin es noch jetzt, dass ich heute nur die Pflicht erfüllen kann, Ihnen die Ankunft Ihres Manuscriptes anzuzeigen. -

Wie dankbar ich Ihnen für die Zusendung und für das mir dadurch erwiesene Vertrauen bin, brauche ich wohl nicht weiter zu betonen. -

Gestern habe ich mich fast den ganzen Tag mit Ihrer Oper beschäftigt. Das Interesse für Ihr Werk steigerte sich mit jeder neuen Nummer, die ich kennen lernte. Könnte ich doch einer Aufführung beiwohnen!

Den von Ihnen gestellten Bedingungen entspreche ich natürlich ganz in Ihrem Sinne. Gestatten Sie mir, Ihnen demnächst über einige Details einige Fragen vorlegen zu dürfen. Für heute nur die eine, damit mit dem Stich baldmöglichst der Anfang gemacht werden könne. Würden Sie damit einverstanden sein, wenn ich den Clavierauszug in Octav-Format stechen lasse?

Ich halte das für zweckmässig, weil alsdann das Werk zu billigerem Preise dem grossen Publikum zugänglicher gemacht wird.

In bekannter Verehrung
Ihr ergebenster
gez. August Cranz.

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