Hans von Bülow entschuldigt sich, dass er die Einladung momentan nicht annehmen kann.


Brief von Hans von Bülow an Jos. Rheinberger:


München, 25. Juni 1872.

Hochgeehrter Herr,

Ihre gütige Einladung - darf ich ohne Insolenz Sie ergebenst ersuchen mir eine Vertagung von deren Annahme zu gestatten? Vielleicht sogar bis Mitte nächster Woche? Wie werthvoll es mir in jeder Hinsicht sein würde, mit Ihnen und Ihrer verehrten Gemahlin einige freie Augenblicke ruhig zu verplaudern, darüber sind Sie ja doch bei meiner Ihnen bekannten herzlichen Bewunderung für Sie ausser Zweifel. Gegenwärtig komme ich aber kaum zu mir selbst und kann Ihnen aufrichtigst von meiner Gesellschaft nur abrathen.

Bel dieser Gelegenheit muss ich mein Gewissen noch beschwichtigen, indem ich Sie tausendmal um Entschuldigung bitte, dass die Tristanproben einige Ihrer devotesten Jünger zu einer akuten Untreue verleiten. Wenn ich auch keine Verführerrolle hierbei gespielt habe - danke ich Ihnen doch die von Ihnen geübte Condescendenz.

Ihr alter Verehrer
Hans von Bülow.

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