Die "Münchner Propyläen" (I. Jg, 1869, Nr.6) schreiben über die Aufführung:
Die von J. RHEINBERGER zur "Unheilbringenden Krone" componirte Musik - sie besteht aus Ouverture, Zwischenacten, Melodramen, Chören, einem Liede, einem Duette und einem Ballettstücke - entspricht nicht nur den dramatischen Anforderungen des phantastisch gehaltenen Volksstückes, sie erfreut auch überdiess durch eine gerade in diesem Genre nur selten anzutreffende, ächt künstlerische Durchbildung. Durch lebendige Charakteristik zeichnet sich nächst der in gedrungener Form schnell und feurig vorüberrauschenden Ouverture zumeist der melodramatische Theil aus, durch rein musikalische Schönheit hingegen die Ballett- und Zwischenactmusik.
Der Grund, wesshalb in letzterer das charakteristische Element in den Hintergrund zu treten hatte, ergibt sich aus Bau und Inhalt der Dichtung, insoferne hier die gewissermassen als Staffage dienenden komischen Episoden als realistisch ausgeführte Bilder hingestellt werden, während die den eigentlichen Kern bildende, tragische Handlung sich höchstens zum Range der Farbenskizzze erhebt. Beide aber - komische Episode und tragische Handlung - laufen grossentheils so selbständig nebeneinander, dass der Tondichter nichts Klügeres thun konnte, als gänzlich abzusehen vom dramatischen Inhalt und sich hiefür einfach auf die Herstellung eines anmuthigen Instrumentalstückes zu beschränken.
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