Kommentar Harald Wanger
Die Fragen der materiellen Sicherung seines Lebensunterhaltes und der Fortsetzung seiner Studien in München beantwortet Rheinberger sehr eindrucksvoll mit der Intensität seiner Produktivität als Komponist in dieser Zeit. Es scheint geradezu als wollte er dokumentieren, wie sinnvoll alle weiteren Aufwendungen für seine Ausbildung angelegt werden können.
So entstehen vor dem Hintergrund einer ungewissen Zukunft des 15jährigen Studenten in der ersten Hälfte des Jahres 1854 folgende Werke:
ein Streichquartett in F-dur, JWV 6; das "Sanctus" für sechs Singstimmen, JWV 8b; das "Capriccio in E-dur", JWV 9; "Praeludium und Fuge in D u. e" für die Orgel, JWV 10 u. 11; ein "Miserere für Doppelchor und Orgel", JWV 11 und das "Stabat mater", JWV 12.
Diese Werke legte er auch u. a. Lachner vor. Man versteht, dass ihn der Inhalt der diesbezüglichen Zeugnisse interessiert. Darüberhinaus nimmt er aufgeschlossen Anteil an den Sorgen der Eltern in Vaduz, deren Ursache ihm offensichtlich unbekannt ist.
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