Brief J.G. Rheinberger an seinen Bruder Anton Rheinberger
Feldkirch, den 8 Febr. 1850
Lieber Bruder!
Heute habe ich den III. Theil angefangen u. zwei Kapitel gelernt. -
Dem Schaaner Schneider muss man sagen lassen, dass er herunter kommen soll um mir den Rock anzumessen; denn, da noch mehrere Personen beim Töni auf dem Wagen waren, konnte er nicht stillhalten.
Das Kost- und Lehrgeld habe ich abgegeben. Hat der Peter, den ich grüssen lasse, die Pfeife erhalten,? u. du das Rohr zur Stahlfeder. Notenstahlfedern bekommt man hier keine. Nächsten Mittwoch werde ich dir Noten von Hr. Grossrubatscher zurn Abschreiben schicken. Sind die Pferde zum Ziehen zu gebrauchen? Ich habe eine Messe für 4 Singstimmen angefangen, sobald selbe componirt ist, werde ich dir sie zum Abschreiben schicken, u. aufführen lassen. - Kennt das Mali die Noten?
Grüsse mir alle, besonders den Vater u. die Mutter. In der Hoffnung eines baldigen Briefes von dir verbleibe ich dein treuer Bruder
Joseph
______________