Hochedler, gestrenger, insonders grossmächtiger, hochgeehrtester herr, wehrtester patron, etc.
Man will mich von sicherer hand zue glauben machen, die bewusste curatäl derffe noch vile anstöße leyden, und dem hauptweßen remoras machen, dabevor der herr general landtgraf von Fürstenberg uxorio nomine sich ahn den laden legen wollte.
Dem herren von Heinisch solle öffters gemelter maßen das fürstliche gotteshaus Einsidlen 1800 fl. ybermachen, sobald ihme solliche bescheinlich außbezahlt worden, sogleich habe ichs hieoben zue bezahlung deß Rennischen Hofs auch zu erheben, wie dan auf die beylag mich beruefe und nit zue begreifen wais, das herr baron Franers, den ich gestern aufm ruggweg von gehalttener verher angetroffen, in der herrschafft Schellenberg etwas anderes negotiere, alß ersagten Hofs halber newe intrigues zue machen, bette also die außzahlung umb so mehrer / zue maturieren, als ich besagte 1800 fl. wirkhlich in meiner rechnung per empfang fuehre. Meinem hochwehrtesten herren patronen recommendiere mich gehorsamst, und ersterbe.
Meines grossmächtigen, hochgeehrtesten herren und wehrtesten patron.
Feldtkhirch, den 7. Maii 1700.
Gehorsambster […]
Paur, manu propria. /
[Adresse]
Monsieur, monsieur Felner, conseiller de son altesse sérénissimele prince Adam de Lichtenstein & son grand maîrtre des finances.
À Feldsperg.[a]
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Froben Ferdinand Dominik Christoph zu Fürstenberg-Mößkirch (1664–1741) wurde 1687 zunächst Kondirektor und kurz daraufDirektor des Schwäbischen Reichsgrafen-Kollegiums. 1703 wurde er Statthalter der österreichischen Vorlande und 1716 Reichsfürst. Zwischen 1718 und 1721 bekleidetet er das Amt eines kaiserlichen Kammerrichters, und von 1726 bis 1735 das eines kaiserlichen Prinzipalkommissars am Reichstag zu Regensburg. Vgl. Ernst Münch, Carl Borromäus Alois Fickler, Geschichte des Hauses und Landes Fürstenberg. Aachen und Leipzig 1832, Bd. 4, S. 190–203.
Adam Ignaz Edler von Heünisch war als Reichshofratsagent 1698 im Hofkalender erwähnt. Vgl. Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), Sig. 544.720-A.Alt-1698.
Das Kloster Einsiedlen ist eine Benediktinerabtei im Kanton Schwyz (CH).
Rennhof, Mauren. Vgl. Hans Stricker (Leitung), Toni Banzer Herbert Hilbe (Bearbeiter), Liechtensteiner Namenbuch (LNB). Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein, Bd. 3, Vaduz 1999, S. 474.
Johann Franz Bauer [Paur] (gest. 1715/16) studierte ab 1670/71 Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau. Als Dr. beider Rechte machte er Karriere als Oberamtmann des Reichsstifts Rottenmünster und ab 1688 in hohenemsischen Diensten. Von 1699 bis 1715 war er fürstlich liechtensteinischer Amtmann und Verwalter der Herrschaft Schellenberg. Ab 1700 veranlasste er den Kauf zweier Brandstätten in Feldkirch und ließ auf diesen das fürstlich liechtensteinische Haus errichten, in welchem er bis zu seinem Tod wohnte. Vgl. Brief an den fürst-liechtensteinischen Buchhalter Nowak betreffend den Nachlass von Johann Franz Paur und das Haus in Feldkirch, Konz., Schloss Judenau 1716 August 3, SL-HA, unfol.; sowie die gesamte Verwaltungskorrespondenz Paurs mit Fürst Johann Adam Andreas von Liechtenstein von 1699 bis 1712, SL-HA, H 2609, 2010, 2611; Karlheinz Burmeister, Johann Franz Bauer, in: Historisches Lexikon des Fürstentums Liechtenstein, Projektleiter: Arthur Brunhart; Red.: Fabian Frommelt ...[ et al.], Zürich 2013, Bd. 1, S. 72.
Feldsberg (Valtice), Stadt (CZ).
[a]Darüber ist ein rotes Lacksiegel aufgedrückt.