Franz Josef II. und die Regierung treffen Vorbereitungen für den Transport der fürstlichen Sammlungen nach der Reichenau


Amtsvermerk, gez. M (Kabinettsdirektor Josef Martin?) [1]

25.10.1944

Mit Herrn Minister [Hans] Frölicher wurde am Montag, mit dem Politischen Departemente am Dienstag, den 24.10. die Angelegenheit der Verbringung der fürstlichen Kunstschätze besprochen.

Minister Fröhlicher sagte jedwede Unterstützung der Aktion zu, soferne die im Gegenstande arbeitenden Behörden oder Personen eine solche von ihm wünschten. Hinsichtlich des Vertragsabschlusses steht Minister Fröhlicher auf dem Standpunkte, dass ein Notenwechsel genüge.

Legationsrat Dr. [Carl Theodor] Stucki versprach auch seitens des Politischen Departementes jedwede Unterstützung. Hinsichtlich der Beistellung von schweizerischem Transportmaterial hat sich Dr. Stucki bereits selber an die SBB gewandt, um das nötige Transportmaterial zu erhalten. Hinsichtlich des Benzins, dessen Bedarf ich auf ca. 1000 Liter schätzte, wird Herr Stucki mit Nationalrat [Robert] Grimm sich in Verbindung setzen, hat aber sehr grosse Bedenken, da die Knappheit gerade in der letzten Zeit enorm angestiegen sei.

Dienstag Abend fand nochmals eine Besprechung mit Herrn [Adolf] Ratjen statt (Dr. Ratjen, Dr. [Josef] Hoop, Dr. [Alois] Vogt, Dr. [Rupert] Ritter) und das Vorgehen nochmals besprochen. Dr. Ratjen wird nach Wien reisen und an Ort und Stelle alles Nötige unternehmen, seitens der Firma Weiss werden die Wagen angefordert und mit dem Abtransport nach der Insel Reichenau sofort begonnen.

 

 

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[1] LI LA RF 226/069/020. Das Dokument wurde am 25.10.1944 von Regierungschef Josef Hoop ad acta gelegt.