Auszug aus dem Rechenschaftsbericht der Regierung an den Landtag für das Jahr 1945 [1]
o.D. (1946)
10. Verschiedenes
a) Geburt des Erbprinzen
Am 14. Februar 1945 schenkte Ihre Durchlaucht Fürstin Georgine dem Fürsten [Franz Josef II.] und dem Lande Liechtenstein einen Erbprinzen, der in der Taufe am 8. März den Namen Johann Adam Pius erhielt. Die Liechtensteiner empfingen dankbaren und freudigen Herzens diese Nachricht. Der Jubel der Bevölkerung war begreiflich; ist es doch das erste Mal, dass einem Regierenden Fürsten unseres Landes hier in Liechtenstein ein Kind aus der Taufe gehoben wurde und hier aufwachsen wird. Die Taufe des Erbprinzen in der Kirche zu Vaduz gestaltete sich zu einem wahren Volksfeste. Die Patenschaft hatte Seine Heiligkeit Papst Pius XII. übernommen, der sich durch Seine Excellenz den Päpstlichen Nuntius in Bern, Erzbischof [Filippo] Bernardini, vertreten liess. Die Taufe spendete Seine Excellenz Bischof Dr. Christianus Caminada aus Chur. Unter den Gästen war auch Bundesrat [Philipp] Etter anwesend, weiters Seine königliche Hoheit Herzog Duarte von Braganza, dessen Gemahlin, die Prinzessinnen Henriette und Maria Theresia, Graf Strachwitz, die Prinzen Heinrich, Eduard und Konstantin, Prinzessin Marizza und Olga, der gesamte Landtag, die Regierung und die Vorsteherschaft des Landes. In Begleitung Seiner Durchlaucht des Landesfürsten erschienen die beiden Grossväter, Seine Durchlaucht Prinz Alois von Liechtenstein und Graf Ferdinand Wilczek, während die Grossmutter, Ihre Kaiserliche Hoheit Erzherzogin Elisabeth, den Erbprinzen zur Taufe trug.
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[1] Rech.ber. 1945, S. 64. Siehe u.a. auch die Extraausgabe des "Liechtensteiner Vaterlandes" vom 15.2.1945.