Schreiben von Heinz Stahmer von der Dienststelle des Beauftragten der NSDAP für aussenpolitische Fragen an Kabinettsdirektor Josef Martin (Abschrift) [1]
6.2.1939, Berlin
Sehr geehrter Herr Martin!
Soeben erfahre ich von dem hiesigen Chef des Protokolls, Herrn [Alexander] von Dörnberg, dass der geplante Besuch Seiner Durchlaucht des Fürsten [Franz Josef II.] nunmehr offiziell genehmigt worden ist und dass das genaue Datum in den nächsten Tagen bekannt gegeben wird. Ich werde Ihnen dann selbstverständlich sofort Nachricht zukommen lassen.
Bei dieser Gelegenheit teilte mir Herr [Alexander] von Dörnberg mit, dass von einem Ordensaustausch gelegentlich des Besuches Seiner Durchlaucht jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen abgesehen werden müsse. Ich werde in dieser Angelegenheit sobald als möglich noch einmal Rücksprache nehmen, wollte aber nicht verfehlen, Ihnen dies mit Hinblick auf ev. Vorbereitungen gleich mitzuteilen.
Alles weitere können wir vielleicht mündlich besprechen, da ich annehme, dass Sie zur Vorbereitung des Besuches nach Festlegung des Programmes doch wohl noch einmal nach Berlin kommen werden.
Bis dahin bin ich mit den besten Grüssen und mit der Bitte, mich Seiner Durchlaucht zu empfehlen sowie mit
Heil Hitler
Ihr sehr ergebener
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[1] LI LA RF 182/480/007. Die vorliegende Abschrift wurde von der Kabinettskanzlei am 7.2.1939 an Regierungschef Josef Hoop übermittelt. Hoop wurde auch telefonisch informiert. Ebenfalls am 7.2.1939 wurde das Schreiben Stahmers von der Kabinettskanzlei Fürst Franz Josef II. mit dem Bemerken übermittelt, dass sich die bereits durchgeführte Bestellung von Orden nicht mehr rückgängig machen lasse.