Das "St. Galler Tagblatt" wundert sich, dass die Behörden dem blühenden Schmuggel zwischen Liechtenstein und der Schweiz auf der Luziensteig noch kein Ende bereitet haben


Kurzbericht im "St. Galler Tagblatt", nicht gez. [1]

25.7.1919

Aus Graubünden

a. Wie man vernehmen konnte, ist dem Stumpenhandel längs der Grenze von den Behörden ein Ende gemacht worden. Da ist es nun verwunderlich, dass dem Marktreiben auf der Luziensteig nicht ebenfalls ein Riegel gestossen wurde. Bis Maienfeld kommen täglich ganze Scharen Liechtensteiner mit Fuhrwerken, beladen mit Schuhen, Velos, Feldstecher, Fellen, Pferdedecken usw., das meistens als herrenloses österreichisches Heeresgut zu gelten hat und von Schmugglern ins kleine Fürstentum "hinübergerettet" wurde. Dafür handeln die Fremden, die sich über Abnahme nach Schweizerwährung nicht zu beklagen haben, ganze Fuder Tabak, Zigarren und anderes ein. Es darf hier festgestellt werden, dass auch schweizerische Grossisten an diesem Handel sich beteiligen.

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[1] "St. Galler Tagblatt", Nr. 172, 25.7.1919 (LI LA SgZs 1919).